Wie Bioökonomie Energiekrisen und Klimawandel bewältigen kann

Pilze und natürliche Bakterien können als Ersatz für fossile Rohstoffe genutzt werden. (Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
 

Göttingen, September 2022 – Angesichts steigender Energiepreise, Belastungen durch die Corona-Pandemie und der Wetter-Extreme durch den Klimawandel ist die Welt auf der Suche nach Lösungen, die finanzierbar sind, die Belange der Umwelt berücksichtigen und zugleich gute Lebensbedingungen für alle Menschen ermöglichen.

Ein wichtiger Ansatz ist dabei die Bioökonomie: wirtschaftliches Handeln, das sich natürliche Ressourcen und biologische Prozesse zunutze macht, um den Einsatz fossiler Materialien zu ersetzen. Biologischer Kohlenstoff aus Pflanzenresten, Baumaterial aus Pilzen, Fasern aus natürlichen Bakterien – was schon jetzt möglich ist, darüber spricht die Vorsitzende des Internationalen Bioökonomierates (IAC), Prof. Dr. Christine Lang, im Rahmen der 16.Göttinger Akademiewoche am 6. September.

„Die Biodiversität unseres Planeten und damit unsere eigene Lebensgrundlage erhalten“

„Um die globalen Herausforderungen zu bewältigen, muss sich unsere Wirtschaftsweise ändern. Wir müssen uns fragen, wie wir Ressourcen schonender leben und die Biodiversität unseres Planeten und damit unsere eigene Lebensgrundlage erhalten können – und das alles, ohne unseren Lebensstandard zu gefährden“, erklärt Prof. Lang im Vorfeld.

Bioökonomie nutze das Potenzial der Natur, um bei der Bereitstellung von Ressourcen und biologischen Prozessen neue Lösungen zu bieten. Beispiele sind natürliche Bakterien als medizinischer Wirkstoff und als mögliche Alternative zu herkömmlichen Antibiotika. Andere Industrie-Branchen entwickeln zum Beispiel Reifen aus Löwenzahn oder Motorabdeckungen aus Biokunststoffen.

Möglichkeiten zur Stabilisierung des Klimas

Prof. Christine Lang ist Vorstand für Forschung und Entwicklung beim Biotechnologie-Unternehmen BELANO medical. Sie lehrt außerdem als Professorin an der TU Berlin und war sieben Jahre lang Vorsitzende des Bioökonomierats der Bundesregierung.

Während der 16. Göttinger Akademiewoche unter dem Titel „Bioökonomie“ zeigen namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Möglichkeiten zur Stabilisierung unseres Klimas und präsentieren das sich rasant entwickelnde Feld der Systembiologie. Die Vorträge finden vom 5. bis 8. September statt.

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