Die Ebola-Epidemie im vergangenen Jahr
erreichte die dramatischen Ausmaße, weil die
Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) Gegebenheiten in Westafrika
falsch einschätzte. „Die betroffenen Länder sind arm, besitzen kein
funktionierendes Gesundheitssystem und sind teils extrem misstrauisch
gegenüber Regierungsbehörden“, sagt die Soziologin und
Politikwissenschaftlerin Professor Ilona Kickbusch in der „Apotheken
Umschau“. Kickbusch arbeitete in einer unabhängigen
Experten-Kommission mit, die das Geschehen analysierte. „Wir müssen
nicht nur in einzelne Maßnahmen wie Impfungen investieren, sondern
auch in den Aufbau von Gesundheitssystemen und die Ausbildung von
Personal in armen Ländern“, fordert sie. So habe es in Liberia für
mehr als vier Millionen Einwohner nur rund 50 Ärzte gegeben.
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