Am 29. Oktober ist Welt-Schlaganfalltag. Fast 270.000 Deutsche
sind jedes Jahr von der Volkskrankheit betroffen. Die gute Nachricht
lautet: Wer sich informiert und richtig verhält, hat immer bessere
Chancen.
„Wir könnten 70 Prozent aller Schlaganfälle verhindern“, sagt der
Bielefelder Neurologe Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz,
Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, „wenn
wir Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes richtig behandeln
und einen gesunden Lebensstil führen“. Dazu zählen aus Sicht des
Schlaganfall-Experten eine ausgewogene, mediterrane Ernährung,
ausreichend Bewegung und der Verzicht auf das Rauchen.
Weil auch das nicht immer vor einem Schlaganfall schützen kann,
sollte man die Symptome eines Schlaganfalls erkennen. Typisch sind
sehr starke Kopfschmerzen, plötzlicher Schwindel, Lähmungen oder
Gefühlsstörungen, Sehstörungen und Sprach- oder
Sprachverständnisstörungen. „Diese Symptome treten in der Regel
schlagartig auf“, erklärt Schäbitz.
Bei einem Schlaganfall-Verdacht gilt immer: Sofort den Notarzt
rufen – 112! Prof. Schäbitz: „Jede Minute zählt, weil Hirngewebe
abstirbt und dadurch Funktionen verlorengehen. Viele Patienten können
wir heute schon gut behandeln, wenn sie rechtzeitig auf eine Stroke
Unit kommen“.
Stroke Units sind Schlaganfall-Spezialstationen. Mehr als 270
dieser Stationen haben die Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die
Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft in den letzten Jahren
zertifiziert. Mit großem Erfolg: Innerhalb von zehn Jahren sank die
Sterblichkeit nach einem Schlaganfall um 22 Prozent.
Doch nach wie vor ist der Schlaganfall der häufigste Grund für
Behinderungen. Zwei Drittel der Patienten behalten Folgeschäden, nur
eine schnelle Behandlung kann das verhindern. Die Standardtherapie
ist die sogenannte Thrombolyse. Dabei lösen Ärzte den Gefäßverschluss
mit einem Medikament auf.
Jetzt steht in großen Schlaganfall-Zentren eine weitere Methode
zur Verfügung. Bei der Thrombektomie werden große Gerinnsel im Gehirn
mit einem Katheter entfernt. „Wir können diese Behandlung nur bei
einem Teil der Patienten einsetzen. Doch wenn sie wirkt, entlassen
wir Patienten geheilt, die früher dauerhaft behindert gewesen wären“,
so Schäbitz.
Alle Informationen rund um den Schlaganfall auf
www.schlaganfall-hilfe.de oder im Service- und Beratungszentrum der
Deutschen Schlaganfall-Hilfe, Tel. 05241-97700.
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