Um dieser Anforderung gerecht zu werden, geben Unternehmen durchschnittlich lediglich 0,27 Prozent ihrer Umsätze für Forschungen und Entwicklungen aus. Ein Betrag, der den Problemen nicht gerecht wird. Die Ausgaben für Investitionen klein und mittelständischer Unternehmen (KMU), die mehr als 99 Prozent der Gesamtunternehmen ausmachen, liegen meistens deutlich unter diesem Durchschnitt. Die konsequente Umsetzung innovativer Ideen geht somit oftmals im Tagesgeschäft unter, da das Risiko gescheut wird und die „Tyrannei des Dringenden“ eine strukturierte Vorgehensweise bei der Entwicklung neuer Ideen nicht zulässt.
Mit 5,2 Mio. Euro Budget stellt sich das Kooperationsprojekt FOOD2020 diesem Problem und unterstützt KMU der Agrar- und Ernährungswirtschaft in der deutsch-niederländischen Grenzregion; mit Erfolg. „Durch FOOD2020 haben viele KMU die Chance genutzt Innovationen weiterzuentwickeln, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und grenzüberschreitende Beziehungen aufzubauen.“ berichtet Christian Kircher, Projektleiter am DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. aus Quakenbrück. Neben langfristigen Innovationsprojekten ermöglicht FOOD2020 Machbarkeitsstudien zu aktuellen Herausforderungen in unterschiedlichen Themenfeldern. Die Entwicklung insekten- und algenhaltiger Produkte, der 3D-Druck, die Nutzung von Nebenströmen, Kreislaufwirtschaft oder Weiterbildungsmaßnahmen beschreiben nur einen Teil eines vielseitigen und weitreichenden Angebots.
FOOD2020 ist nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren fast abgeschlossen. Durch unterschiedliche Aktivitäten konnten bereits viele KMU aus der Region gefördert werden.
Das Konsortium, mit dem DIL als Koordinator, plant den Start einer zweiten Phase. Ziel ist es, die erfolgreichen Ideen der Machbarkeitsstudien bei der Umsetzung zu unterstützen und somit die Region auch weiterhin auf die anstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Mit einem Budget von ca. 4,5 Mio. € sollen weitere 20 Innovationsprojekte gefördert werden. Darüber hinaus sollen 10 thematische „Think Tanks“ etabliert werden, die sich über einen längeren Zeitraum mit konkreten Fragestellungen zur Zukunft der Ernährung aus der Perspektive von Unternehmen beschäftigen.
Insgesamt stellt die EU 440 Mio. € im Rahmen der 5. Förderperiode des INTERREG Programms bereit. Sollte die zweite Phase von FOOD2020 bewilligt werden, könnten so über einen Zeitraum von 5 Jahren gut 10 Mio. € an Mitteln zur Verfügung stehen, um die Innovationsfähigkeit in einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in der deutsch-niederländischen Grenzregion zu stärken.
FOOD2020 wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und durch die Europäische Union, das MWEIMH NRW, die Nieder-sächsische Staatskanzlei, das niederländische Wirtschaftsministerium sowie die Provinzen Drenthe, Flevoland, Fryslân, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant und Overijssel mitfinanziert.