Die Leipziger Nabelschnurblutbank Vita 34 hat ein mobiles Team für
die Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurblut aufgebaut.
Die mobile Technik, in die über 50.000 Euro investiert wurden,
erlaubt erstmals Stammzellbehandlungen in jedem Krankenhaus
Deutschlands. „Wir sind die ersten in Europa, wenn nicht sogar
weltweit, die eine solche Logistik entwickelt haben“, sagt Dr.
Eberhard Lampeter, Ärztlicher Leiter von Vita 34.
Nabelschnurblut enthält sehr junge, gesunde und wandlungsfähige
Stammzellen. Diese sind für medizinische Zwecke von großem Interesse.
Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass es für
Nabelschnurblut-Stammzellen eine zunehmende Zahl von Anwendungen
außerhalb von Krebs- und Bluterkrankungen gibt. „Drei Viertel der mit
Nabelschnurblut von Vita 34 behandelten Kinder litten an erworbenen
oder angeborenen Hirnschädigungen sowie Typ-1-Diabetes“, sagt
Lampeter. „Das führt dazu, dass Stammzelltherapien verstärkt
außerhalb der etablierten Knochenmarkstransplantationseinheiten an
den Universitäten stattfinden.“
Vier speziell ausgebildete Laborassistenten, von denen jeweils
zwei ein Stammzelltransplantat zum Patienten begleiten, bilden den
Kern des mobilen Teams. Ausgestattet ist es unter anderem mit einer
transportablen sterilen Arbeitsbank (Laminarflowbox), einem Automaten
zum Auftauen sowie einem Gerät zum Aufbereiten der Stammzellen.
„Vita 34 betreibt großen Aufwand, um die Stammzellen entsprechend
der arzneimittelrechtlichen Anforderungen einzulagern“, erläutert
Lampeter. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir diese
arzneimittelrechtlichen Vorschriften auch beim Transport des
Nabelschnurbluts ins Behandlungszentrum und bei der Aufbereitung vor
Ort sicherstellen können. Das können wir jetzt dank unseres
Stammzellteams in jedem Krankenhaus garantieren.“
Vita 34 wurde 1997 von Ärzten in Leipzig gegründet und ist die
älteste und größte private Nabelschnurblutbank in Deutschland.
Bislang haben sich mehr als 75.000 Eltern entschieden, das
Nabelschnurblut ihres Kindes bei Vita 34 einzulagern. 15 Kindern,
darunter sechs mit einer Hirnschädigung, wurde bereits eine
Behandlung ermöglicht. Forschungsschwerpunkte von Vita 34 sind die
Grundlagenforschung zur Alterung, Vermehrung und Rückprogrammierung
von Stammzellen sowie die Entwicklung neuer, stammzellbasierter
Therapien bei Herzerkrankungen, Hirnschädigung und Typ-1-Diabetes.
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