Die stärkste Grippewelle seit der Saison 2004/2005
hat in dieser Woche ihren Höhepunkt erreicht. Nach Angaben des Robert
Koch-Institutes (RKI) sind seit Anfang Oktober 2012 über 38.000
bestätigte Influenzafälle gemeldet worden. Fast 6.000 Menschen
mussten aufgrund einer Grippe in einem Krankenhaus behandelt werden.
Da sich viele gesetzliche Krankenkassen erstmals auf nur einen
einzigen Impfstofflieferanten festgelegt hatten, war es in dieser
Grippesaison zu Lieferengpässen gekommen. Dadurch konnten viele
Patienten nicht rechtzeitig oder gar nicht geimpft werden. Experten
hatten daraufhin die Praxis der Exklusivausschreibungen durch die
Krankenkassen kritisiert. Das forschende Pharma-Unternehmen
AstraZeneca fordert daher, die Wirksamkeit des Impfstoffs zum
maßgeblichen Ausschreibungskriterium zu machen.
Seit der Einführung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes
(AMNOG) können gesetzliche Krankenkassen Influenzaimpfstoffe per
Ausschreibung auswählen. Versicherte erhalten dann, bis auf
begründete Einzelfälle, ausschließlich den Impfstoff des günstigsten
Anbieters. Legen sich Kassen in einem Versorgungsgebiet auf nur
wenige oder gar einen einzigen Anbieter fest, erhöht dies das Risiko
von Lieferengpässen wie in der jüngsten Grippesaison geschehen. Neben
dem Risiko von Versorgungsengpässen bleiben Qualitäts- und
Wirksamkeitsunterschiede bei den derzeit laufenden
Ausschreibungsverfahren weiterhin völlig unberücksichtigt – und dies
obwohl es bei Patientengruppen wie etwa Senioren oder Kindern
deutliche Unterschiede in der Wirksamkeit verschiedener Impfstoffe
gibt.
„Diese Entwicklung ist sehr problematisch“, erklärt Professor
Markus A. Rose, Pneumologe am Klinikum der Johann Wolfgang
Goethe-Universität in Frankfurt. „Pauschale Entscheidungen für
bestimmte Impfstoffe aus rein monetären Gründen können wir aus
ärztlicher Sicht nicht gutheißen. Nicht jeder Impfstoff ist für alle
Risiko- und Altersgruppen, wie z.B. Kinder, gleichermaßen wirksam und
einsetzbar.“ Hier müsse die aktuelle Ausschreibungspraxis der
Krankenkassen überdacht werden, um über den Preis hinaus auch andere
Auswahlkriterien wie Wirksamkeit oder Anwendungsform zu
berücksichtigen.
Dr. Claus Runge, Geschäftsleitungsmitglied von AstraZeneca
Deutschland fordert daher ein Umdenken in der Impfstoffversorgung:
„Um flächendeckend den bestmöglichen Grippeimpfschutz zu ermöglichen,
müssen Kassen und Gesetzgeber der Wirksamkeit den Vorrang gegenüber
der reinen Kostenreduktion einräumen. Ärzte sollten die Möglichkeit
haben, das aus ihrer Sicht wirksamste Mittel ohne Einschränkung
einsetzen zu können. Nur so kann eine flächendeckende Versorgung der
Patienten mit dem für sie am besten geeigneten Impfstoff
gewährleistet werden. Letztlich steigt damit auch die
Impfbereitschaft und damit das allgemeine Schutzimpfungsniveau.“
TNS-Umfrage: Niedrigster Preis als Ausschreibungskriterium senkt
Impfbereitschaft
Eine bundesweit durchgeführte Studie von TNS Emnid im Auftrag von
AstraZeneca zeigt zudem deutliche Auswirkungen der
Ausschreibungskriterien auf die Impfbereitschaft: Während sich in den
restlichen Bundesländern 55 Prozent aller Befragten grundsätzlich
gegen Grippe impfen lassen würden, ist die Impfbereitschaft in
Schleswig-Holstein und Hamburg mit 47 Prozent und Bayern mit 44
Prozent deutlich geringer. Diese Bundesländer waren in dieser
Impfsaison von den Versorgungsproblemen besonders betroffen. Laut der
repräsentativen Studie, an der 2.000 Personen ab 18 Jahren
teilgenommen haben, würde sich gut jeder zweite Bundesbürger
grundsätzlich gegen eine Influenza impfen lassen. Sobald die
Befragten aber wissen, dass der niedrigste Preis das
Ausschreibungskriterium für Influenzaimpfstoffe ist, sinkt ihre
Impfbereitschaft deutlich: Über ein Drittel der Befragten zeigt dann
eine verminderte Grippeimpfbereitschaft (37 Prozent), in Bezug auf
die Impfung eigener Kinder ist dieser Trend noch ausgeprägter (40
Prozent). Die Impfbereitschaft steigt jedoch, wenn Qualität und
Wirksamkeit als Kriterien für die Zuschlagserteilung im
Auswahlverfahren berücksichtigt würden: Demnach sagen 36 Prozent der
Befragten, dass ihre Impfbereitschaft dann höher als zuvor wäre. In
Bezug auf die Impfung eigener Kinder ist die Entwicklung mit 41
Prozent noch deutlicher.
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Die AstraZeneca GmbH in Wedel/Schleswig-Holstein ist die deutsche
Tochtergesellschaft des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens
AstraZeneca PLC, London. AstraZeneca gehört mit einem Konzernumsatz
von USD 33,6 Milliarden (2011) weltweit zu den führenden Unternehmen
der forschenden Arzneimittelindustrie. Das Unternehmen entwickelt,
produziert und vertreibt innovative Arzneimittel zur Behandlung von
Krankheiten im Bereich Herz-Kreislauf und Diabetes, der Onkologie,
der gastrointestinalen- und Atemwegserkrankungen sowie für die
Behandlung von Schmerz- und Infektionskrankheiten.
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