Veröffentlichung des BEAM Positionspapiers (FOTO)

Die BEAM Allianz, der Verbund europäischer
Biotechnologie-Unternehmen im Bereich der antimikrobiellen
Resistenzforschung (Biopharmaceutical companies from Europe
innovating in Anti-Microbial resistance research) hat heute ihr
Positionspapier veröffentlicht. Darin werden die Ziele von BEAM und
die Forschungs- und Entwicklungspipeline der angeschlossenen
Unternehmen dargestellt. In dem Positionspapier werden zudem die
wichtigsten Maßnahmen detailliert beschrieben, die nach Ansicht der
BEAM Allianz kurz- und mittelfristig umgesetzt werden müssen, um die
Antibiotika-Forschung in Europa wiederzubeleben. Längerfristige Pläne
& Ambitionen der BEAM Allianz werden zusätzlich dargestellt.

Mitglieder von BEAM sind die Schlüsselunternehmen auf dem Gebiet
der antimikrobiellen Forschung. Zusammen entwickeln sie fast 100 neue
Wirkstoffe zur Bekämpfung oder Verhinderung bakterieller Infektionen
(z.B. neue Antibiotika oder Antibiotika-Kombinationen, therapeutische
Adjuvantien) einschl. alternativer Strategien und Bioprodukte (wie
Bakteriophagen, Antikörper, Peptide, Medizinprodukte, Modulatoren des
menschlichen Mikrobioms und prophylaktische oder therapeutische
Impfstoffe). Die Breite der Aktivitäten zeigt die Dynamik der
Entwicklungs-Pipelines der BEAM-Mitglieder und ihre Anstrengungen,
antimikrobielle Resistenzen zu bekämpfen. 20 dieser Produkte sind
bereits in der klinischen Entwicklung und geben Hoffnung auf eine
bessere Behandlung von Patienten mit multi-resistenten Infektionen.

Zielrichtung aller Beteiligten ist die Steigerung der
Attraktivität der europäischen Forschungs- und
Entwicklungslandschaft, um effektivere Lösung zur Überwindung der
Antibiotika-Krise zu generieren. Engagement, Ehrgeiz und die
gemeinsame Nutzung von Ressourcen der BEAM Allianz sollen dazu
beitragen, diese bedeutende Herausforderung gemeinsam anzugehen.

Im ihrem Positionspapier drängt die BEAM Allianz europäische und
nationale Regierungen, drei wichtige, kurzfristige und sich
ergänzende Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen:

1) Die Errichtung eines spezifischen Fonds zur Förderung der
Forschung und Entwicklung von innovativen Antibiotika in kleinen und
mittleren Biotech-Unternehmen. Ein solcher Fonds soll Projekte von
der Forschung bis zum klinischen Wirksamkeitsnachweis finanzieren,
mit einem besonderen Fokus auf die finanzierungstechnisch als „Tal
des Todes“ bekannte präklinische und frühe klinische Entwicklung bis
hin zu Phase II – Studien.

2) Verbesserte Marktanreize, um die Rentabilität antimikrobieller
Produkte z.B. durch die Schaffung eines speziellen Status zu
verbessern. Steuervergünstigungen, eine Verlängerung der
Marktexklusivität und eine Überprüfung der Erstattungsmodelle würden
die antibakterielle Forschung und Entwicklung neu beleben und auf
eine Auffüllung der Entwicklungs-Pipelines von Antibiotika abzielen.

3) Die Ausdehnung bereits existierender Maßnahmen der Europäischen
Arzneimittelbehörde (EMA) zur Beschleunigung und Vereinfachung der
Zulassungsanforderungen für neue, resistenzbrechende Antibiotika. Das
Positionspapier ist der erste Meilenstein der BEAM Allianz seit ihrer
Gründung im Juni. Alle Mitgliedsunternehmen wollen damit praktisch
und positiv zu einer Veränderung der europäischen
Antibiotika-Landschaft beitragen.

Das vollständige Positionspapier kann unter
http://beam-alliance.eu/assets/2015-Position-Paper.pdf
heruntergeladen werden.

Über Antibiotikaresistenz:

Antibiotikaresistenz ist ein wichtiges globales Problem, das in
der EU und den USA allein mindestens 50.000 Menschenleben pro Jahr
fordert(1). Die Auswirkungen in weniger entwickelten Gebieten der
Welt sind noch deutlich größer. Weil Antibiotika zur Behandlung
weitverbreiteter Krankheiten wie Harnwegsinfektionen und
Lungenentzündungen eingesetzt werden, können heute meist einfach zu
behandelnden Krankheiten durch die Resistenzentwicklung wieder
häufiger tödlich enden. Der O“Neill-Bericht aus dem Jahr 2014 geht
davon aus, dass im Jahr 2050 mehr Menschen an Infektionskrankheiten
als an Krebs sterben werden. Durch die Nutzung von Antibiotika lassen
sich Resistenzbildungen nicht vermeiden. Daher besteht Zukunft ein
hoher Bedarf an neuen antimikrobiellen Behandlungen und eine
effizientere Nutzung bestehender Therapien einschl. verbesserter
Diagnose und Prävention. Wenn nichts unternommen wird, die
zunehmenden Antibiotika-Resistenzen zu stoppen, werden die
weltweiten, ökonomischen Schäden bis zu 100 Billionen Dollar
betragen(2).

Im Jahr 2050 wird die Antibiotikaresistenz potenziell zu einer
globalen wirtschaftlichen Belastung von bis zu 100 Billionen US$
führen. Noch nie war die Notwendigkeit für neue antibakterielle
Behandlungsmöglichkeiten, für die bessere Nutzung bestehender
Therapien und für eine verbesserte Diagnostik und Vorbeugung so hoch.

Über die BEAM Allianz:

BEAM vertritt europäische Biotech-Firmen, die innovative Produkte
für den Kampf gegen die Antibiotikaresistenz entwickeln. BEAM
arbeitet mit anderen, bereits bestehenden Interessenvertretungen zur
Umsetzung greifbarer Strategien zusammen. BEAM gibt den
angeschlossenen Biotech-Unternehmen eine gemeinsame Stimme, um
Richtlinien und Anreize in antimikrobiellen Forschung und Entwicklung
in Europa vorzuschlagen und zu unterstützen. BEAM empfiehlt
unterstützende Maßnahmen, denen Handlungen von politischen
Entscheidungsträgern folgen können, um die dringend benötigten
Innovationen durch Biotech-Firmen zu fördern.

Liste der BEAM Allianz Mitgliedsunternehmen:

ABAC Therapeutics, Abgentis, Absynth Biologics, Adenium Biotech,
AiCuris, Alaxia, Allecra, Antabio, AntibioTx, Arsanis Biosciences,
Auspherix, Bioversys, Biovertis / Morphochem, Cantab Anti-infectives,
Da Volterra, Deinobiotics, Destiny Pharma, Discuva, Eligo Bioscience,
Evotec, FAB Pharma, Helperby, Immunsystem, Lamellar Biomedical, MaaT
Pharma, MGB Biopharma Limited, Mutabilis, Naicons, Northern
Antibiotics, Nosopharm, NovaBiotics, Olmix, Pherecydes, Polyphor,
Procarta, Redx Pharma, Setlance, Setubio, TechnoPhage. Weitere
Informationen finden Sie unter http://beam-alliance.eu/.

1) European Union et al., The Bacterial Challenge: Time to React.
A Call to Narrow the Gap between Multidrug-Resistant Bacteria
in the EU and Development of New Antibacterial Agents
(Luxembourg: EUR-OP, 2009); “Antibiotic Resistance Threats in
the United States“ (CDC, 2013),
http://www.cdc.gov/drugresistance/threat-report-2013/.
2) Jim O“Neill, “Antimicrobial Resistance : Tackling a Crisis for
the Health and Wealth of Nations“, December 2014,
http://ots.de/eFtQt.

Pressekontakt:
Austria: Arsanis Biosciences, Barbara Grell,barbara.grell@arsanis.com
Switzerland: Bioversys, Marc Gitzinger (CEO),
marc.gitzinger@bioversys.com
Germany: AiCuris, Holger Schmoll (CFO) – holger.schmoll@aicuris.com
Finland: Northern Antibiotics Ltd, Martti Vaara (CEO) –
martti.vaara@northernantibiotics.com
France: Da Volterra, Florence Séjourné (CEO) –
florence.sejourne@davolterra.com
Spain: ABAC Therapeutics, Domingo Gargallo-Viola (CSO) –
dgargallo@abactherapeutics.com
United Kingdom: NovaBiotics, Dr. Deborah A. O“Neil (CEO/CSO) –
deborah@novabiotics.co.uk
Italy: Naicons, Stefano Donadio (CEO) – sdonadio@naicons.com
Denmark: AntibioTx, Rasmus Toft-Kehler (CEO) –
rasmus.toft-kehler@antibiotx.com

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.