Vernetzung steigert Produktivität und beeinflusst Mitarbeitermotivation

„Die Vernetzung aller Maschinen sowie die Kopplung und Auswertung der verfügbaren Daten eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten, den Produktionsprozess zu verbessern“, konstatiert Lührig. „Durch die konsequente Erhebung und Interpretation von Produktionsdaten konnten wir unsere Produktionsabläufe, aber auch vor und nachgelagerte Prozesse nicht nur detaillierter als je zuvor analysieren, sondern vor allem maßgeblich optimieren und damit Kosten sparen“, zieht er sein Fazit. Die Veränderungen reichen von einer Umstellung des Maschinenparks über die mit künstlicher Intelligenz gesteuerte Taktung der Anlagen bis hin zu neuen Erkenntnissen, über die Auswirkungen der Technologie auf die Mitarbeiterführung.

Wichtige Erkenntnisse zum Mitarbeiterverhalten
Die Beinbauer Group mit 700 Mitarbeitern an vier Standorten versteht sich als Technologieführer bei der spannenden Bearbeitung von Bauteilen und Baugruppen für die Autoindustrie und erzielt einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro. Permanent an Verbesserungen der eigenen Leistung zu arbeiten, ist Teil des eigenen Qualitätsanspruchs. Lührig bezeichnete es als besondere Herausforderung, die Mitarbeiter angemessen in diesen digitalen Veränderungsprozess einzubeziehen. Dabei kam es zu teilweise überraschenden Erkenntnissen: So führte intensive Kommunikation nicht automatisch zu einer gesteigerten Produktivität und die Maschinen von Beziehern von Stundenlohn erreichten eine höhere Produktivitätssteigerung als die von Stücklohnempfängern. Die transparente Darstellung der Leistungsdaten per Bildschirm mit einem Soll-/Ist-Abgleich sorgte für eine allgemeine Produktivitätssteigerung. Laut Lührig darf die digitale Steuerung der Prozesse bei Mitarbeitern jedoch nicht zu einem Gefühl von Autonomie- und Kontrollverlust führen.

„Nicht nur die Mitarbeiter an den Maschinen müssen sich mit den veränderten Arbeitsbedingungen vertraut machen. Es bedeutet vor allem auch eine andere Aufgabenstellung für unsere Führungskräfte“, erklärt Lührig. Denn die in Echtzeit verfügbaren Produktionsdaten müssen richtig interpretiert und entsprechende Schlüsse gezogen werden können. Darüber hinaus sind laut Lührig klare Zuständigkeiten, ein Fokus auf Abweichungen sowie ein strukturierter Lernprozess durch enge Feedbackschleifen wichtig. Um die Mitarbeiter in diesem Lernprozess zu unterstützen hat Beinbauer verschiedene Weiterbildungsinitiativen umgesetzt. Diese reichten von der Qualifikation der Fertigungsmitarbeiter per wöchentlicher Online-Schulung bis zum Führungskräfte-Campus in der Prozesslernfabrik der TU Darmstadt.

Über Tobias Lührig:
Dr. Ing. Lührig ist seit 2013 – damals wurden die Beinbauer Automotive und die Wagner Automotive zur Beinbauer Group zusammengeführt – Geschäftsführer des Automobilzulieferers. Zuvor war er Director of Corporate Development der KSPG AG sowie Global Director Quality and Processes der Pierburg GmbH. Davor war er langjährig im Hause McKinsey & Company tätig. Herr Dr. Lührig ist studierter Wirtschaftsingenieur der TU Braunschweig und hält einen Doktortitel in Mechanical Engineering der TU Darmstadt sowie einen MBA der University of Rhode Island und ist Alumni der Harvard Business School.
Die Beinbauer Group bietet ihren Kunden ganzheitliche Lösungen von fertigungsgerechter Konstruktion (DFMA), Rohteilbeschaffung, über Vorrichtungsdesign und Bau, die komplexe Bearbeitung, die Beschichtung, die Montage bis hin zur JIS-Lieferung. Von diesem Leistungsumfang und der langjährigen umfassenden Kompetenz profitieren namhafte Hersteller der Nutzfahrzeug-, Agrar-, Baumaschinen-, Schienenfahrzeug- und PKW-Industrie. Produziert wird an vier Standorten in Bayern und Rheinland-Pfalz.
www.beinbauer-group.de

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