VDI verurteilt drastische Kürzung der Mittel für die Energieforschung

Der Bundestag hat die sogenannten
Verpflichtungsermächtigungen für die Energieforschung des
Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) für das Haushaltsjahr 2021 drastisch
gekürzt. Der VDI mahnt eindringlich, diese Kürzung der Mittel im Bundeshaushalt
2021 umgehend zu korrigieren und die Projektforschung für die Energiewende
nachhaltig zu sichern.

Bereits Ende November hat der Bundestag Umschichtungen für den Etat 2020 des
BMWi beschlossen. Die Reduktion der Verpflichtungsermächtigungen um 90 Prozent
von 105 auf 10 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2021 führt dazu, dass die
üblicherweise mehrjährigen Forschungsprojekte nicht bewilligt und nicht begonnen
werden können. „Damit unterbindet die Regierungskoalition wichtige laufende
Forschungsprogramme“, sagt Prof. Dr.-Ing. Harald Bradke, Vorsitzender der
VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. „So gerät auch die Energiewende in Gefahr,
für die wir Forschungsinnovationen benötigen. Wir müssen schließlich
Technologien, die wir in ein paar Jahrzehnten brauchen, bereits heute
entwickeln. Für eine saubere Energieversorgung brauchen wir mehr Forschung –
nicht weniger.“

Die Bundesregierung wird künftig in noch stärkerem Maße sogenannte Reallabore
zur experimentellen Erprobung von bereits ausgereiften Energieinnovationen
unterstützen. Dies sieht der VDI durchaus positiv, gibt aber zu bedenken: „Für
die Erreichung der Klimaschutzziele reichen diese Innovationen jedoch noch nicht
aus“, meint Bradke. „Es sind dringend neue Technologien über alle Stufen der
technologischen Reifegrade zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.
Deutschland lebt von seinem technologischen Know-how und kann es sich nicht
leisten, auf dem international wichtiger werdenden Markt für nachhaltige
Technologien nun den Anschluss an die internationalen Wettbewerber zu verlieren.
Eine drastische Reduktion der Fördermittel des BMWi kann zu einem Fadenriss in
der deutschen Energieforschung und einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Industrie auf diesem Gebiet führen.“

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