Donnerstag, 15. Januar 2015, ab 20.15 Uhr, 3sat
Erstausstrahlungen
Europa erwägt, endokrin aktive Substanzen (EAS) zu regulieren: Die
sogenannten Umwelthormone stehen besonders im Verdacht, massive
Auswirkungen auf das menschliche Hormonsystem zu haben und
insbesondere die gesunde Entwicklung von Kindern zu beeinträchtigen.
Da hinter diesen Substanzen allerdings massive wirtschaftliche
Interessen stehen, kämpfen Forschung und Industrie seit Langem
erbittert um die Verfügungshoheit über den umstrittenen Stoff. Die
Dokumentation „Umweltgifte und Lobbyismus“ von Stephane Horel zeigt,
wie schwierig es ist, politische Entscheidungen auf Basis
wissenschaftlicher Erkenntnisse zu treffen, weil auch die
Wissenschaft politisch und wirtschaftlich instrumentalisiert wird.
Im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ spricht Gert Scobel im
Anschluss, um 21.00 Uhr, mit den Gästen seiner Gesprächssendung über
„Die Ökonomisierung unserer Welt“.
Der junge französische Ökonom Thomas Piketty sorgte mit seinem
Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ in Fachkreisen weltweit für
Aufsehen. Ein Ergebnis von Pikettys Untersuchung: Es ist nicht die
persönliche Leistung, die zu größerem Reichtum führt, sondern es sind
die Lebensbedingungen, zum Beispiel Herkunft und Vermögen. Dieses
Resultat widerspricht sehr deutlich der von Politik und den
Bildungssystemen behaupteten Linie. Was bedeutet es für die
Gesellschaft, wenn nicht die Leistung und die Bildung des Einzelnen,
sondern vor allem seine Herkunft für die beruflichen Perspektiven
entscheidend ist? Und können die wirtschaftlichen und monetären
Mechanismen, die die Kluft zwischen arm und reich verstärken,
staatlich kontrolliert und gesteuert werden? Gert Scobel sucht in der
Gesprächssendung „scobel“ mit seinen Gästen Antworten auf die
zunehmende Ökonomisierung unserer Welt und die Ursachen und die
Folgen der Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die Frage: Kann
es einen fairen Kapitalismus geben?
Gert Scobels Gäste sind:
Peter Bofinger, Ökonom
Olaf Groh-Samberg, Soziologe
Jürgen Kocka, Historiker
Hinweis für Journalisten: Einen Video-Stream der Dokumentation
finden Sie hier: https://pressetreff.3sat.de/programm/programmhinweis
e/artikel/lobbyarbeit-wissenschaftlich-fundiert/
Pressekontakt:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Pepe Bernhard
+49 (0) 6131 – 701 6261
bernhard.p@3sat.de