TU Berlin: Bildung gegen Armut

Aufblühende Bildung – „Rising Education“. Der Name hat etwas von Hoffnungsschimmer, von Licht am Horizont. Eine aufgehende Sonne ist deshalb auch Symbol des Projekts, in dem ein Team von 15 Architekturstudierenden der TU Berlin in einer der ärmsten Regionen Kameruns eine Schule für 260 Kinder plant. Die Studierenden arbeiten dabei mit der gemeinnützigen „Hope Foundation“ vor Ort zusammen.

„Durch den großen Mangel an Bildungseinrichtungen in Bertoua, der Hauptstadt dieser kamerunischen Provinz, fehlt den jungen Menschen hier nicht nur eine Lebensperspektive, auch die allgemeine Entwicklung des Landes wird stark gebremst. Das wollen wir ändern“, erklärt Prokop Chadima. Er gehört zum Team der „baupiloten“ an der TU Berlin, ein Studienprojekt unter Leitung der Architekturprofessorin Dr. Susanne Hofmann, in dem Studierende unter realistischen Bedingungen im In- und Ausland Bauvorhaben realisieren, von der Planung bis zur Durchführung. Im Frühjahr 2013 begannen die Planungen, im kommenden Frühjahr soll der Bau in Kamerun beginnen, im September 2014 hofft das Team, Einweihung und Eröffnung feiern zu können. Die Studierenden und die „Hope Foundation“ haben in den letzten Monaten, in Zusammenarbeit mit der dortigen Bevölkerung, ein nachhaltiges Gebäudekonzept für die Schule entwickelt, das demnächst mit lokalen Hilfskräften umgesetzt werden soll. In alle Phasen des Planungs- und Bauprozesses ist die kamerunische Bevölkerung mit einbezogen. Das gemeinnützige Projekt finanziert sich ausschließlich aus Spenden.

„Es ist eine große Herausforderung für die Studierenden und für uns alle gleichzeitig ein wichtiger Lerneffekt, in einem völlig anderen gesellschaftlichen und sozialen Kontext zu arbeiten, als wir es in Deutschland und in Berlin gewohnt sind“, sagt die Diplom-Architektin Kirstie Smeaton, die ebenfalls zum „baupiloten“-Team gehört. „Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sind wichtige Punkte auch die Verwendung von niedrigschwelliger Technologie sowie die Finanzierbarkeit in Bau und Wartung, die die Menschen in der Region auch langfristig leisten können“, erklärt Prokop Chadima.

Kameruns Arbeitslosenquote ist hoch, wie die der meisten zentralafrikanischen Länder. Armut, schlechte medizinische Versorgung und viele andere Probleme sind die Folge. Die sanitären Anlagen in den existierenden Schulen seien mangelhaft, was häufige Erkrankungen des Personals und der Kinder zur Folge hat. Die Schulen seien unterbesetzt und viele Lehrkräfte wenig qualifiziert, berichtet die „Hope Foundation“. Das innovative Schulbaukonzept der „baupiloten“ beinhaltet deshalb neben Klassenzimmern, Verwaltungsräumen sowie adäquaten Sanitäranlagen auch einen Medienraum und eine Werkstatt sowie Räumlichkeiten für Kommunikation und Organisation von Veranstaltungen, zum Beispiel für die Weiterbildung oder „Summer School Lectures“ in den Ferien, die so der gesamten Gemeinschaft Bertouas zugutekommen. In all diese Planungen war neben der Bevölkerung vor Ort auch die lokale Verwaltung einbezogen, damit das Projekt den tatsächlichen Bedarf trifft. Der Kooperationspartner in Bertoua wird von internationalen Freiwilligen unterstützt und gewährleistet damit nach Eröffnung den Betrieb der Schule. Das Startkapital steht bereit, doch weitere Spenden sind willkommen, um die Bildung in Kamerun schließlich aufblühen zu lassen.
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Fotomaterial zum Download: www.tu-berlin.de/?id=141375

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Prof. Dr. Susanne Hofmann, Institut für Architektur, Fachgebiet Gebäudekunde und Entwerfen, 030/314-21896, 314-28923, E-Mail: s.hofmann@tu-berlin.de und
Dipl.-Arch. Kirstie Smeaton, Institut für Architektur, „Die Baupiloten“, Tel.: 030/314-28923, E-Mail: post@baupiloten.com, www.baupiloten.com , www.rising-ed.org

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