Die Unternehmen in der Region Neckar-Alb können von dieser Entwicklung nur profitieren. Dazu trägt auch das Expertenforum Textil bei, ein Netzwerk in dem sich Textilunternehmer, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Neckar-Alb austauschen.
Der Markt technischer Textilien kann weiter unterteilt werden in Medizin-, Mobil-, Schutz, Industrie- und Funktionstextilien. Hier erfahren Sie mehr darüber:
Medizintextilien.
Die Palette an Textilien für den Medizin- und Orthopädiebedarf ist breit, sie reicht von einheitlicher Bekleidung in Arztpraxen über Reinigungstextilien bis zu Stents und Gefäßprothesen und Bandagen. Auch OP-Tücher, Wundverbände und Bettwäsche zählt dazu. In der Produktion dieser Erzeugnisse kommen spezielle Fasern und Ausrüstungsverfahren zum Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit der heimischen Medizintechnik-Branche sind zahlreiche Textiler in Neckar-Alb auf diesem Gebiet tätig, dazu zählen unter anderem Conta, DermaNatur, Eschler, Jotec, Mattes & Ammann oder Peter Müller.
Mobiltextilien.
Für alle Arten der Fortbewegung werden sie gebraucht: Mobiltextilien. Dabei denkt man zunächst an Gurte, Airbags und Sitzbezüge – doch zunehmend kommen textile Technologien auch in tragenden Komponenten zum Einsatz. In seinem Vortrag „Von der künstlichen Ader zum A380“ erläutert Prof. Dallmann, Vizepräsident der Hochschule Reutlingen, das der aktuelle Großraumflieger A380 zu rund 40% aus technischen Textilien besteht. Vor allem die Automobilindustrie greift auf textile Produkte aus Neckar-Alb zurück, zu den Lieferanten zählen Gaenslen & Völter, Rökona, Digel, Eissmann oder Raiss-Textil.
Schutztextilien.
Bekleidung schützt uns traditionell vor Wind und Wetter. Heute kann sie noch viel mehr: Schutzbekleidung erhält die menschliche Bewegungsfreiheit und beschützt gleichzeitig vor Gefahren wie Hitze oder Verletzungen. Sie wird häufig im Sport eingesetzt, beispielsweise in Fechtanzügen von allstar. In vielen Berufen wie bei der Feuerwehr, der Polizei oder beim Militär greift man ebenfalls auf Schutzbekleidung zurück. Und die wird häufig in Neckar-Alb entwickelt, zum Beispiel von Digel, Fuchshuber, Molex-Metrix oder Seiz.
Industrietextilien.
So vielfältig wie die industrielle Produktion sind die vorhandenen Einsatzmöglichkeiten textiler Erzeugnisse. Hier können wir lediglich einige Beispiele aus der Textilregion Neckar-Alb vorstellen: Die Reutlinger Kullen GmbH & Co. KG produziert technische Bürsten, während die Sonnenbühler Windhösel GmbH & Co. KG auf Schlauchumflechtungen spezialisiert ist. Industrietextilien stellen außerdem Unternehmen wie Buck, Eschler, j.Fischer, Küfner, Soma oder Villforth her.
Funktionstextilien.
Funktionstextilien werden auch bezeichnet als Klimastoffe, atmungsaktive Stoffe oder Funktionswäsche. Definiert werden sie als Textilien, die nach physiologischen Gesichtspunkten aufgebaut sind und in erster Linie den Körper vor Feuchtigkeit schützen sollen. Idealerweise lassen sie weder Wasser noch Wind von außen eindringen, ermöglichen aber das Entweichen von Wasserdampf wie Schweiß durch Permeation nach außen. Bergsteiger, Wintersportler, Läufer oder Radler – es gibt kaum eine Sportlergruppe, die keinen Wert auf funktionelle Bekleidung legt. Das benötigte Know-how für die „intelligente“ Kleidung stammt unter anderem aus dem Haut- und Klimamodell der Hohensteiner Institute. Zu den Herstellern funktioneller Bekleidung in Neckar-Alb gehören unter anderem Erima, Mey bodywear, Trigema oder Uhlsport.