Eine „Premium-Additivierung“ von Kraftstoffen hat im Langzeiteinsatz positive Auswirkungen auf die Motorfunktion und kann dadurch das Emissionsverhalten positiv beeinflussen. Der Einsatz von Additiven führt dabei nach aktuellem Wissen zu keiner signifikanten Gefährdung von Umwelt und Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die TEC4FUELS GmbH, die ERC Additiv GmbH und die Argomotive GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz durchgeführt haben.
Additive sind chemische Zusätze, die in geringen Konzentrationen dosiert einem Produkt Eigenschaften verleihen sollen, die aus regulatorischen, ökologischen oder anwendungstechnischen Gründen als notwendig oder sinnvoll erachtet werden. Es gibt aktuell keinen Kraftstoff, der ohne jeglichen Additiveinsatz alle normativen und gesetzlichen Auflagen vollständig erfüllen könnte. Daher setzen alle Raffinerien Additive ein, um in ihren Produktströmen die Normkonformität sicherzustellen. Die über diese sogenannte „Raffinerie-Additivierung“ hinausgehende „Premium-Additivierung“ führte im Laufe der Jahre zu einer Produktvielfalt, die sich durch fortlaufende Anpassung an umweltrelevante und technische Entwicklungen immer weiter vergrößert. Mit der Weiterentwicklung der Motorentechnologie und der Veränderung der Kraftstoffzusammensetzung, beispielsweise durch die Beimischung von alternativen Kraftstoffen wie Biodiesel, Ethanol, Hydrierte Pflanzenöle (HVO) oder Power-to-Liquid-(PtL)-Kraftstoffen, kommen regelmäßig auch neue Additivkategorien hinzu.
Keine signifikanten negativen Auswirkungen
Die Studie hat Kraftstoffadditive einerseits anwendungstechnisch zumindest auf einige der im Bericht getroffenen Aussagen anhand von Messungen an einem Referenzmotor überprüft. Andererseits hat sie Additive in ihrer Wirkung auf Emissionen, Abgasnachbehandlungssysteme, Umwelt und Gesundheit beleuchtet. Eines der zentralen Ergebnisse ist, dass Kraftstoffadditive nach aktuellem Stand des Wissens keine oder keine signifikanten negativen Auswirkungen auf die Abgasemissionen von Fahrzeugen im Straßenverkehr oder ihre Abgasnachbehandlungssysteme haben. Zudem gefährden die im Abgas vorhandenen Reaktionsprodukte der in der Studie betrachteten Additivklassen bei vollständiger motorischer Verbrennung nicht die Gesundheit und die Umwelt, da sie nur in sehr geringen Konzentrationen entstehen.
Den Pre-Sales-Markt für Additive, die bereits beim Verkauf im Kraft-/ bzw. Brennstoff enthalten sind, und den „After-Sales-Markt“ für Additive, die der Verbraucher im Handel kaufen und dem Kraft- oder Brennstoff hinzufügen kann, betrachtet und bewertet die Studie separat voneinander. Die im After-Sales-Market erhältlichen Additive sind in ihren ökotoxikologischen Eigenschaften und Auswirkungen denen der Additive im Pre-Sales-Bereich ähnlich. Eine eindeutige, negative Auswirkung auf die Umwelt oder die Gesundheit konnte bei keinem der Additive identifiziert werden.
Die Studie ist auf der Website des Umweltbundesamtes unter folgendem Link verfügbar: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/auswirkungen-von-additiven-fuer-kraftstoffe-auf