Der geplante massive Ausbau der Wasserstoffwirtschaft könnte vor allem auch den vielen strukturschwachen Regionen in Deutschland zugutekommen. So haben 108 von 193 strukturschwachen Kreisen und kreisfreien Städten ein moderates bis hohes Potenzial für die Wasserstoffwirtschaft. Und 37 von insgesamt 65 Regionen mit hohem Wasserstoffpotenzial sind Regionen im Strukturwandel bzw. vom Kohleausstieg betroffene Regionen. Dies sind einige der Ergebnisse der von der ETR (Economic Trends Research) und Frontier Economics im Auftrag von Germany Trade & Invest (GTAI) durchgeführten Studie „Wasserstoffpotenziale in den Regionen im Strukturwandel“.
Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland: „Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist einer der Bausteine, der für eine erfolgreiche Energiewende notwendig ist. Die Studie zeigt erneut, dass die Energiewende vor allem auch eine Chance für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland ist, diesen allerdings auch nachhaltig verändern wird. Es gilt jetzt, die Chancen und Möglichkeiten zu erkennen und entsprechend zu nutzen. Die Vereinbarung des Bundeskanzlers mit den ostdeutschen Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten zur Gründung einer gemeinsamen Interessensvertretung Wasserstoff Ostdeutschland kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“
Die Bewertung der regionalen Wasserstoffpotenziale gliedert sich in drei Kategorien: Das Angebotspotenzial (Erzeugung bzw. Import von grünem Wasserstoff, Verteilernetz), das Nachfragepotenzial (Industrie, Verkehr) und das Wissenspotenzial (Erfahrung mit der Herstellung und Nutzung von Wasserstoff, vorhandene Entwicklungs- und Forschungsprojekte etc.). Aggregiert entsteht so das Gesamtpotenzial der einzelnen Regionen.
Deutschlandweit betrachtet identifiziert die Studie vier Cluster von strukturschwachen Regionen, welche für die Einführung der Wasserstoffwirtschaft besonders gute Voraussetzungen erfüllen: Norddeutschland, Berlin-Brandenburg-Lausitz, Mitteldeutschland und Nordrhein-Westfalen mit dem Rheinischen Revier und dem Ruhrgebiet.
Silke Poppe, Direktorin bei Germany Trade & Invest (GTAI): „Für diese Gebiete eröffnen sich völlig neue Perspektiven und Potenziale. Beispielsweise im Bereich der zukunftsfähigen Energiewirtschaft, dem Umbau der Industrie und der damit einhergehenden Entwicklung neuer und zukunftsfähiger Technologien. Damit können Arbeitsplätze gesichert und geschaffen und die Wertschöpfung zunehmen.“
Professor Michael Bräuninger, Leiter der Studie: „Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist jedoch keine Selbstläufer. Er erfordert hohe staatliche und auch private Investitionen. Dafür müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Da stehen wir bisher nur am Anfang eines langen und anspruchsvollen Prozesses.“
Studie „Wasserstoffpotenziale in den Regionen im Strukturwandel“ (https://www.gtai.de/resource/blob/786292/3d44d717ffce5122b91ab497a5b6523d/Studie_Wasserstoffpotenziale_ETR.pdf)
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