Die positive Entwicklung im 1. Quartal 2011 ist vor allem den Einzelhandelsimmobilien
zu verdanken. „Infolge des Konjunkturaufschwungs, realer Lohnzuwächse und steigender
Einzelhandelsumsätze setzen auch wir bei unseren Immobilieninvestments aktuell
vermehrt auf diese Anlageklasse, die mit langfristigen Mietverträgen stabile Cashflows
sichern“, sagt Pino Sergio, Vorstandsvorsitzender der WGF AG. 60 % des
Transaktionsvolumens auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt wurde in diesem
Segment generiert.
Büroimmobilien mit stabilen Mieten und abnehmenden Leerständen
Die Spitzenmieten in den wichtigsten deutschen Bürostandorten blieben im 1. Quartal
2011 im Vergleich zum Vorquartal überwiegend stabil. Die Spitzenmieten in den B- und
C-Städten sind stabil bis leicht steigend. Aufgrund der erholten Flächennachfrage ist an
vielen Standorten der Büroleerstand seit Ende 2010 gesunken. Für das gesamte Jahr
2011 wird in den deutschen A-Städten eine Fertigstellung von knapp 650.000 m2
Bürofläche prognostiziert. Dies stellt einen wesentlichen Rückgang im Vergleich zum
Vorjahr (über eine Million Quadratmeter fertig gestellte Bürofläche) dar. Das Volumen ist
in den einzelnen Märkten deutlich unterschiedlich. Die größte Wachstumsdynamik wird
auf dem Frankfurter Büromarkt antizipiert.
Einzelhandelsimmobilien mit Umsatzwachstum
2011 führt die robuste Konjunktur sowie eine verbesserte Lage am Arbeitsmarkt zu
merklichen Einkommenssteigerungen, die den Konsum trotz einer anziehenden Inflation
expandieren lässt. Nach einem krisenbedingten Rückgang der Einzelhandelsumsätze
2009 auf 399,5 Mrd. Euro, stieg er in 2010 auf 406,7 Mrd. Euro an und wird 2011 auf ca.
413 Mrd. Euro zunehmen. Über 1 Million Quadratmeter Einzelhandelsfläche befinden
sich derzeit noch im Bau und werden bis Ende 2011 fertig gestellt. Vor allem die
internationalen Filialisten, die bisher kaum oder noch gar nicht in Deutschland vertreten
sind, drängen auf den deutschen Markt. Mit Ausnahme von München ist die Spitzenmiete
vom vierten Quartal 2010 auf das erste Quartal 2011 in allen A-Städten gestiegen. Die
Entwicklung der Spitzenmieten in den B-Städten ist im Wesentlichen vergleichbar mit der
Entwicklung in den A-Städten.
Wohnimmobilien: Neubaumieten steigend – Bestandsmieten stabil bis sinkend
Durch die immer noch sehr niedrige Bautätigkeit bei gleichzeitig moderatem Zinsniveau
und steigenden Einkommen in Deutschland werden weitere Kauf- und
Mietpreiserhöhungen bei Neubauten erwartet. Preistreibend wirken dabei die höheren
energetischen Anforderungen. Die Entwicklung der Mieten im Neubau in den A-Städten
ist derzeit unterschiedlich. Im Laufe der kommenden Quartale werden weitere
Steigerungen der Mieten, insbesondere in Innenstadtlagen der deutschen A-Städte
antizipiert. Hier nimmt die Anzahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte konstant zu. Auch
in den B- und C-Städten erstarkt die Entwicklung neuer Bauprojekte deutlich. Nach der
positiven Mietentwicklung Ende 2010 hat die Dynamik bei Bestandsmieten im Q1 2011
nachgelassen.
Hotelimmobilien weiterhin im Aufwind
Die Hotellerie in Deutschland blickt optimistisch in das Jahr 2011 und setzt auf eine
fortwährend positive Geschäftsentwicklung. Der Hotelverband Deutschland (IHA) rechnet
2011 mit 2 % mehr Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr und gesteigerten Netto-
Zimmererträgen (RevPAR) von 4 %. Insbesondere die Marken- und Kettenhotellerie
profitiert. Die Kettenhotellerie in Deutschland hatte im Januar 2011 einen RevPAR von
11,8 % über dem Vorjahresmonat, im Februar von 5,7 % darüber.
Stabile Entwicklung der Investments
Der deutsche Investmentmarkt hat seine 2010 gezeigte Dynamik auch zum Jahresauftakt
2011 fortgesetzt. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 5,7 Mrd. Euro in Deutschland
lag das Ergebnis des ersten Quartals sogar über den Zahlen der letzten drei Monate des
Jahres 2010. Damit ist es das beste Quartalsergebnis seit Anfang 2008.
Einzelhandelsimmobilien sind mit 3,7 Mrd. Euro oder 60 % des Transaktionsvolumens
weiterhin stark gefragt. Die Büroimmobilien mit 1 Mrd. Euro sowie Lager-
/Logistikimmobilien und Hotels mit je rund 300 Mio. Euro fallen weniger ins Gewicht. An
das Transaktionsvolumen von vor der Finanzkrise ist jedoch noch nicht zu denken. Mit 5,7
Mrd. Euro im 1. Quartal 2011 liegt es erst bei rund der Hälfte der Boomjahre 2006 und
2007. Ein Grund für niedrige Transaktionsvolumina sind die immer noch restriktiven
Bankfinanzierungen.
Die vollständige WGF Immobilienperspektive 1. Quartal 2011 erhalten Sie als Download
unter www.wgfag.de/research.de