Die Stadtstaaten und Hessen haben unter den 
Bundesländern den größten privaten Hochschulsektor. Sie liegen über 
dem bundesdeutschen Durchschnitt. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt,
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auch in Bayern und 
Rheinland-Pfalz ist der private Hochschulsektor unterdurchschnittlich
ausgebildet. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Ländercheck des 
Stifterverbandes. Bestimmend für die Größe des privaten 
Hochschulsektors sind die Anzahl der Hochschulen und der Studierenden
sowie die Höhe der Einnahmen. Der Ländercheck vergleicht jeweils den 
Anteil des privaten am gesamten Hochschulsektor.
   Der private Hochschulsektor ist klein, entwickelt sich aber sehr 
dynamisch. Die Anzahl der Hochschulen wie auch der Anteil der privat 
Studierenden haben sich seit dem Jahr 2000 bundesweit mehr als 
verdoppelt. Der private Hochschulsektor ist in den 16 Bundesländern 
jedoch unterschiedlich ausgeprägt. So waren in Brandenburg im Jahr 
2008 fünf von 1.000 Studierenden an privaten Hochschulen 
eingeschrieben, in Hamburg waren es hingegen 160. Bei den Einnahmen 
liegt Bremen bei über 20 Prozent an den gesamten Hochschuleinnahmen, 
in Schleswig-Holstein sind es zehn Prozent und in Niedersachsen knapp
drei Prozent. Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, in dem 
der private Hochschulsektor in den letzten Jahren geschrumpft ist.
   Weitere Ergebnisse des Länderchecks: Private Hochschulen bieten 
flexible Studienformen. 27 Prozent der Studiengänge können auch in 
Teilzeit, 14 Prozent als Fernstudium absolviert werden. Damit liegen 
die privaten deutlich über den staatlichen Hochschulen, die nur vier 
Prozent in Teilzeit und gut ein Prozent als Fernstudium anbieten.
   In Sachen Internationalität und Forschung können nur wenige 
private Hochschulen glänzen. International ausgerichtet sind die 
privaten Hochschulen in Bremen und im Saarland; forschungsstarke 
Hochschulen finden sich in Baden-Württemberg, Bremen, Hessen und 
Nordrhein-Westfalen. Die Hochschulen in diesen vier Bundesländern 
werben 82 Prozent der Drittmittel an privaten Hochschulen ein.
   Der Ländercheck zum privaten Hochschulsektor kann abgerufen werden
unter www.laendercheck-wissenschaft.de .
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Frank Stäudner
Leiter Kommunikation und Presse
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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