Spatenstich für Innovations-Projekt mit Bürgermeister Scholz und Staatssekretär Ferlemann

Baubeginn bei einem der ehrgeizigsten Projekte der Hamburger Energiewende: Gemeinsam haben Hamburgs Erster Bürgermeister, Olaf Scholz, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, sowie Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG, den ersten Spatenstich für die „Power to Gas“-Anlage in Reitbrook gesetzt.

Nach umfangreichen Planungen beginnt damit die Umsetzungsphase dieses innovativen Projektes. Hierbei soll mittels der sogenannten PEM-Elektrolyse Windstrom in Wasserstoff umgewandelt und direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Mit dieser Technologie werden zwei zentrale Herausforderungen der Energiewende angegangen: der Mangel an Speichern für regenerativ erzeugten Strom und die Kapazitätsengpässe in den Stromnetzen. Bauzeit der „Power to Gas“-Anlage beträgt voraussichtlich 1,5 Jahre. Der Regelbetrieb ist für 2014 geplant.

Die gesamte Investitionssumme für dieses Projekt beträgt über 13 Millionen Euro. Projektbeteiligte sind E.ON, die Hydrogenics GmbH, die SolviCore GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat eine Förderung über das „Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) mit rund 6,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Koordiniert wird das NIP über die Nationale Organisation Wasserstoff und Brennstoffzelle (NOW) in Berlin.

„Hamburg nimmt bei der Energiewende eine Vorreiterrolle ein. Einen effizienten Beitrag dazu kann das Entwickeln und Erproben von Verfahren leisten, die auch weltmarktfähig sind“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz. „Die ´Power-to-Gas`-Technologie ist ein hervorragender Beweis dafür. Mit ihr wird Windstrom mittels Elektrolyse in Wasserstoff speicherbar – und damit rückt die Perspektive von, zum Beispiel, emissionsfreiem Straßenverkehr näher. Mit dieser Anlage wird ein weiteres Mal demonstriert, dass Klimaschutz und technologische Innovation zusammen gehören.“

„Deutschland ist bei der Entwicklung der Wasserstoff-Technologie weltweit führend“, so der Parlamentarische Staatssekretär Ferlemann heute in Hamburg. „Das Projekt ´Power-to-Gas` in der Hansestadt ist zukunftweisend. Der Umbau der Energieversorgung mit einem hohen Anteil fluktuierender Einspeisung aus Wind und Sonne erfordert neue Speichersysteme. Auch der Verkehrsbereich kann in Zukunft einen Beitrag zur Netzstabilität leisten. Durch ´Power-to-Gas` wird die Verknüpfung des Verkehrs-und Energiesektors weiter gestärkt. Die Bundesregierung wird ihre Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet von Energiespeichern in Deutschland weiter verstetigen und entsprechende Aktivitäten von Wissenschaft und Industrie unterstützen. Bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie sind wir in Deutschland bereits gut aufgestellt. Über das Förderprogramm NIP haben wir in enger Zusammenarbeit mit den Partnern aus Industrie und Wissenschaft die Markvorbereitung dieser innovativen Antriebstechnologie entscheidend vorangebracht. Insgesamt stellen Bund und Industrie rund 1,4 Milliarden Euro für das zunächst bis 2016 aufgelegte Programm zur Verfügung. Das Bundesverkehrsministerium übernimmt davon allein einen Anteil von 500 Millionen Euro.“

„Mit der innovativen ´Power-to-Gas`-Anlage bauen wir hier quasi ein Park & Ride-System für Strom“, sagte Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG. „Wenn das Stromnetz nicht ausreicht, um den erzeugbaren Windstrom zu übertragen, kann man auf eine andere Infrastruktur umsteigen: das Gasnetz. Nach Umwandlung des Windstroms in Wasserstoff wird dieser hier ins Gasnetz eingespeist. Dieses Gas kann dann wahlweise gespeichert oder für Wärme, Mobilität sowie Stromerzeugung genutzt werden.“

Das Vorhaben ist eines mehrerer Demonstrations-Projekte mit denen der Technologie und Innovationsbereich von E.ON die Machbarkeit der Energiespeicherung aufzeigt. „Dies ist unser Beitrag, um Erneuerbare Energien zu integrieren und damit die Energiewende sicherzustellen“, so Dr. Peter Röttgen, Leiter des E.ON Innovationszentrum Energiespeicherung.

Zeitgleich zum Spatenstich wurde auch das Besucherzentrum am Standort von E.ON Hanse in Reitbrook eröffnet. Hier können sich ab sofort interessierte Bürger über innovative Projekte der Energiewende informieren – von der Photovoltaik über die Gewinnung von Biomasse aus Mikrolagen bis hin zur Schlüsseltechnologie von Hamburgs Energiewende, „Power to Gas“.

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