Studie belegt: Spannungskopfschmerzen verursachen erhebliche
Kosten / Der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure wirkt effektiv
gegen Kopfschmerzen vom Spannungstyp, indem er die
Schmerzweiterleitung unterbricht
Der Spannungskopfschmerz verursacht einen hohen Leidensdruck bei
den Betroffenen und hat dadurch eine große sozioökonomische Bedeutung
– dennoch wird die Erkrankung oft unterschätzt(1). Bis zu 78 Prozent
der Europäer leiden einmal in ihrem Leben an dem dumpfen, beidseitig
drückenden Schmerz. Damit ist Europa der Kontinent mit der stärksten
Verbreitung(2). Bislang ist der Kopfschmerz vom Spannungstyp nur
wenig erforscht(3). Das norwegische Eurolight-Projekt untersucht
anhand von Daten aus acht EU-Ländern erstmals die Kosten für die
Gesellschaft, die durch Spannungskopfschmerzen entstehen. Die Studie
zeigt: In Europa entstehen durch Spannungskopfschmerzen jährlich
Kosten von in etwa 303 Euro pro Person. Dabei hat Deutschland mit
rund fünf Milliarden Euro die höchsten sozioökonomischen Kosten, es
folgen Frankreich, Spanien und die Niederlande.(4)
Spannungskopfschmerzen – die Kosten
Allein in Deutschland entstehen jährlich rund fünf Milliarden Euro
Schaden durch Spannungskopfschmerzen. Zurückzuführen ist diese Summe
vor allem auf indirekte Kosten durch eine reduzierte Produktivität
sowie Arbeitszeitausfall(4), der bei sieben Tagen in sechs Monaten
liegt.(3) Hinzu kommen noch direkte Kosten für Medikamente oder
Arztbesuche. Die Studienergebnisse können jedoch nur als Schätzung
angesehen werden, denn die Autoren vermuten, dass die wahren Kosten
deutlich höher liegen. Aufgrund der Untersuchungs-Methodik ist es
möglich, dass der Spannungskopfschmerz im Vergleich zu Migräne
unterrepräsentiert ist, vor allem wenn mehr als eine Kopfschmerzform
bei den Betroffenen vorhanden ist.(4)
Spannungskopfschmerz – die Formen
Der sogenannte episodische Spannungskopfschmerz tritt sporadisch
auf und ist der mit Abstand häufigste Kopfschmerz. Leiden Betroffene
an mehr als 15 Tagen im Monat unter dem Kopfschmerz, handelt es sich
um die seltene chronische Form der Spannungskopfschmerzen.
Spannungskopfschmerzen betreffen alle Altersklassen: Das erste
Auftreten ist im Mittel in einem Alter von 28 Jahren.(3)
„Charakteristisch für Spannungskopfschmerzen ist der beidseitig
drückende, dumpfe Kopfschmerz. Der Kopf fühlt sich an, als ob er in
einer Schraubzwinge steckt“, erläutert Dr. Astrid Gendolla, „im
Gegensatz zur Migräne wird der Spannungskopfschmerz durch Bewegung
nicht verschlimmert, sondern kann sich sogar bessern.“(5) Aspirin
bietet wirksame Hilfe bei akuten Spannungskopfschmerzen,
Migräneattacken und Schmerzen. Deshalb empfiehlt auch die Deutsche
Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. 1.000 mg des
Aspirin-Wirkstoffs Acetylsalicylsäure als ein Mittel der ersten Wahl
um akute Spannungskopfschmerzen zu behandeln. Und auch die
Weltgesundheitsorganisation listet den Wirkstoff seit 2003 als
„unentbehrliches Arzneimittel“.(6)
Wie der Schmerz entsteht
Neueste Studien zeigen, dass Spannungskopfschmerzen offenbar durch
ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren entstehen: „Die Erkrankung ist
komplex“, erläutert Gendolla, „es spielen sowohl zentrale Faktoren,
wie emotionaler Stress oder Schlafmangel, als auch periphere
Komponenten, wie Verspannungen eine Rolle.“ Besonders die zentralen
Faktoren stehen in Verdacht Spannungskopfschmerzen zu chronifizieren.
Emotionaler Stress verschlimmert Muskelverspannungen und bewirkt,
dass der Schmerz besser in das Gehirn weitergeleitet wird. Durch eine
vermehrte Ausschüttung von Nervenbotenstoffen, wie Serotonin und
Endorphinen, werden die Schmerzfilter im Gehirn geöffnet, dadurch
kann der Schmerz ungehindert einströmen und Spannungskopfschmerzen
verursachen.(7) Als Auslöser gilt oft die Kombination aus einer
verstärkten Schmerzweiterleitung in den Hirnstamm mit einer erhöhten
Schmerzempfindung sowie Verspannungen der Kopf- und Nackenmuskulatur.
„Spannungskopfschmerzen sind gut in der Selbstmedikation behandelbar.
Hierbei ist es vor allem wichtig, die Schmerzweiterleitung frühzeitig
zu unterbrechen, um eine Chronifizierung zu verhindern“, erklärt
Gendolla. Aspirin wirkt effektiv gegen Spannungskopfschmerzen, indem
es die nozizeptive Bahnung des Schmerzes unterbricht. Es normalisiert
zudem die Funktion der Schmerzfilter.(7)
Spannungskopfschmerzen in der Selbstmedikation lindern
Die Selbstmedikation ermöglicht die Behandlung von leichten
Erkrankungen mit rezeptfreien Arzneimitteln, die nicht vom Arzt
verordnet werden.(8) Wer an Spannungskopfschmerzen leidet, kann sie
einfach in der Selbstmedikation behandeln und die Symptome rasch
lindern. Eine Studie zur Selbstmedikation zeigt zudem, dass nicht
verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Aspirin im Alltag
verantwortungsvoll und bestimmungsgemäß eingenommen werden: Keiner
der Studienteilnehmer überschritt die Tageshöchstdosis von drei Gramm
und auch die maximale Behandlungsdauer von vier Tagen in Folge
hielten nahezu alle Anwender (99,1 %) ein.(9)
Über Bayer HealthCare Deutschland
Bayer HealthCare Deutschland vertreibt die Produkte der in der
Bayer HealthCare AG zusammengeführten Divisionen Animal Health,
Consumer Care, Medical Care (Diabetes Care und Radiology &
Interventional) und Pharmaceuticals. Das Unternehmen konzentriert
sich auf das Ziel, in Deutschland innovative Produkte in
Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen zu erforschen und
Ärzten, Apothekern und Patienten anzubieten. Die Produkte dienen der
Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung akuter und chronischer
Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin. Damit
will Bayer HealthCare Deutschland einen nachhaltigen Beitrag leisten,
die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern.
www.gesundheit.bayer.de
www.twitter.com/gesundheitbayer
Quellen:
(1) Crystal SC, Robbins MS (2010), Epidemiology of Tension-type
Headache, Curr Pain Headache Rep, 14: 449-454.
(2) Sahler K (2012), Epidemiology and cultural Differences in
tension-type headache, Curr Pain Headache Rep, 16: 525-532.
(3) Göbel H (2012), Kopfschmerz vom Spannungstyp. In: Die
Kopfschmerzen, Ursachen, Mechanismen, Diagnostik, Therapie 2012,
Springer Verlag Berlin Heidelberg, 3. Auflage.
(4) Linde M et al. (2012), The cost of headache disorders in Europe:
the Eurolight project, European Journal of Neuology, 19: 703-e43.
(5) Haag G et al (2009), Selbstmedikation bei Migräne und beim
Kopfschmerz vom Spannungstyp. Evidenzbasierte Empfehlungen der
Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Österreichischen
Kopfschmerzgesellschaft (ÖKSG) und der Schweizerischen
Kopfwehgesellschaft (SKG). In: Nervenheilkunde 6/2009, 382-397.
(6) WHO (2011), WHO model list of essential medicines, 17th list,
http://whqlibdoc.who.int/hq/2011/a95053_eng.pdf (abgerufen am
15.05.2013).
(7) Fumal A, Schoenen J (2008), Tension-type headache: current
research and clinical management, Lancet Neurol, 7: 70-83.
(8) Selbstmedikation und grünes Rezept, http://www.aponet.de/die-apot
heke/selbstmedikation-gruenes-rezept.html (abgerufen am 15.05.2013).
(9) Theurer C, Gessner U (2012). Nicht-interventionelle
Aspirin-Studie – rasche und effektive Wirkung bei Kopfschmerzen,
Pharm Ztg 2012; 157(14): 86-89.
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