Kirchheim/Teck im August 2012: KTL plus Pulverbeschichtung gegen Verzinkung. Wenn die beiden häufigsten Methoden zum Korrosionsschutz bisher gegeneinander antraten stand ein harter Kampf bevor. Kathodisches Tauchlakieren, kurz KTL, kann oft als gängiges Verfahren zur Oberflächenbeschichtung punkten. Wenn das vor Rost zu bewahrende Metall aber bearbeitet ist können Mängel, zum Beispiel an Stanzgraten, auftreten. Der Solvaro GmbH gelingt es durch den Einsatz einer Entgratungsmaschine exzellente Ergebnisse im Salzsprühnebeltest mit entgrateten und anschließend KTL und pulverbeschichteten Stahlbauteilen zu erzielen. Die Haftungseigenschaften des Lacks sind auf bestimmten Bauteilen besser als bei vorab galvanisch verzinkten Blechen.
Bester Rostschutz bei harten Anforderungen
Besonders im Bereich der Agrar- und Baumaschinen werden an Bauteile höchste Anforderungen gestellt. Sie sind nicht nur ständig Wind und Wetter ausgesetzt, sondern auch Steinschläge und andere Widrigkeiten sind beim Einsatz des schweren Geräts alltäglich. Zuverlässiger Rostschutz bei den Bauteilen ist eine wichtige Grundvoraussetzung. So wie beim Multicar Allrounder M27 der mit einem Kühlergitter des Kirchheimer Metallbauteile Spezialisten Solvaro ausgestattet ist. Das Kühlergitter, das Solvaro inkl. Rahmen und Scharnieren liefert ist mit einer Hv 2-2,25 Lochung versehen und erzielt dank seiner wellenförmigen Umformung einen freien Querschnitt von rund 70%. Gut für die Luftzufuhr, aber eine Herausforderung für den Korrosionsschutz. Denn bei gestanzten und gelaserten Blechen kann eine KTL Beschichtung am Stanzgrat sehr dünn werden und dadurch den Rostschutz gefährden.
Der Salzsprühnebeltest sagt „wow“!
Ein effektiver Rostschutz mit einer KTL Beschichtung kann durch eine spezielle Entgratungstechnologie erzielt werden. „Die Gitter werden mit dieser Technologie bearbeitet. Dadurch entsteht eine ideale Verrundung der Kante für den nachfolgenden Beschichtungsvorgang“ erklärt Solvaro Geschäftsführer Gerhard Bullinger. Um für das Multicar-Kühlergitter die optimale Beschichtung zu finden wurden fünf Beschichtungs-Varianten in den Salzsprühnebeltest nach DIN EN ISO 9227 geschickt. Während der Prüfung befanden sich die Kühlergitter in einer Kammer, in der bei einer Temperatur von 35 °C kontinuierlich eine 5%ige Kochsalzlösung mit kontrolliertem pH-Wert vernebelt wird. Der Nebel schlug sich auf den Kühlergittern nieder und überzog diese mit einem korrosiv wirkenden Salzwasserfilm. Die Test Zeit betrug 528 Stunden. Da in diesem Fall die Prüfung der Beschichtung im Vordergrund stand, wurde diese bis zum Grundmetall eingeritzt. Während des Tests korrodierte das Grundmetall entlang der Ritzlinie. Durch den Korrosionsvorgang wurde die Beschichtung während des Tests mehr oder weniger stark unterwandert. Am Unterwanderungsgrad konnte die Beständigkeit der Beschichtung auf dem zu prüfenden Kühlergitter festgestellt werden. Die Unterwanderung am Ritz war sehr gut (zwischen 0,16mm-0,23mm). Überraschend waren die unterschiedlichsten Ergebnisse der Rostbildung in der Fläche und der Haftung des Lacks auf dem Blech. Am besten schnitt das von Solvaro bearbeitete Kühlergitter ab das eine anschließende kathodische Tauchlackierung und Pulverbeschichtung hatte. Diese Kombination schlug sogar das galvanisch verzinkte Kühlergitter um Längen, da der Lack auf diesem Gittern keine gute Haftung hatte.