Sind Alzheimer-Plaques nur schädlich? Göttinger Wissenschaftler überprüft gängige Forschungsmeinung

Die Alzheimer-Krankheit ist unheilbar. Neue
Wirkstoffe richten sich zumeist gegen Protein-Ablagerungen aus
Beta-Amyloid. Diese „Alzheimer-Plaques“ gelten als ein untrügliches
Zeichen der Alzheimer-Krankheit. Studienergebnisse der letzten Jahre
zeigen jedoch, dass diese Wirkstoffe bislang keinen Erfolg bringen.
Privatdozent Dr. Oliver Wirths von der Universitätsmedizin Göttingen
hat eine mögliche Erklärung für das Scheitern gefunden. In seinem
Grundlagenforschungsprojekt „Verfügen Beta-Amyloid Ablagerungen über
eine Pufferkapazität?“ möchte er nun seine Hypothese überprüfen.
Gefördert wird das zweijährige Projekt mit 79.800 Euro von der
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).

„Wir gehen davon aus, dass die so genannten Oligomere für die
Schädigung von Nervenzellen verantwortlich sind. Oligomere sind
kleinere Proteinbausteine aus Beta-Amyloid und die Vorstufe der
Plaques“, sagt Oliver Wirths. „Deshalb überprüfen wir die Hypothese,
ob die Plaques eine Art Puffer bilden, in denen die Oligomere
gebunden werden. Wäre die Aufnahmekapazität der Puffer erschöpft,
könnte es zum Auftreten der Alzheimer-Erkrankung kommen.“

Sollte die Hypothese von Oliver Wirths zutreffen, müsste die
Erforschung von Wirkstoffen gegen Proteinablagerungen aus
Beta-Amyloid grundlegend überdacht werden. Stattdessen würden dann
Wirkstoffe, die sich direkt gegen die Oligomere richten, im Fokus
stehen. Auch müsste das korrekte Verhältnis von Plaques zu Oligomeren
verstärkt in Betracht gezogen werden.

Zur Klärung der Frage setzt Oliver Wirths Mäuse ein, die lediglich
Oligomere bilden und Lerndefizite sowie einen Verlust von
Nervenzellen aufweisen. Diese werden gekreuzt mit Mäusen, die zwar
Plaques ausbilden, ansonsten aber keine Auffälligkeiten im Hinblick
auf Verhalten oder Nervenzellverlust zeigen. Sollten Plaques – wie
angenommen – tatsächlich über eine entsprechende „Pufferkapazität“
verfügen, müsste sich dies bei den gekreuzten Tieren durch einen
verminderten Nervenzellverlust und eine entsprechende Verbesserung
der Lernleistung zeigen.

Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an
deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann
die AFI elf neue Forschungsprojekte mit insgesamt 690.264 Euro
unterstützen. Insgesamt konnten bislang 201 Forschungsaktivitäten von
engagierten Wissenschaftlern mit über 8,4 Millionen Euro finanziert
werden.

Alle geförderten Forschungsprojekte finden Sie mit
Projektbeschreibung sowie Steckbrief der Forscher auf unserer
Internetseite:
http://www.alzheimer-forschung.de/forschung/index.htm?showyear=2016

Kostenfreies Fotomaterial: http://www.alzheimer-forschung.de/5070

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein
eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit
Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und
stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit
bereit. Bis heute konnte die AFI 201 Forschungsaktivitäten mit über
8,4 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren
verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf
www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit
informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf
der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen
Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und
Sportmoderatorin Okka Gundel.

Pressekontakt:
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Dr. Christian Leibinnes
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
0211 – 86 20 66 27
presse@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de/presse

Original-Content von: Alzheimer Forschung Initiative e.V., übermittelt durch news aktuell

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