Head-Mounted Displays (HMDs), auch bekannt als Datenbrillen,
werden bereits in unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen genutzt.
Als Assistenztechnologien können sie die Beschäftigten beispielsweise
in den Bereichen Kommissionierung und Instandhaltung unterstützen. Im
Rahmen eines Forschungsprojekts hat die Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Voraussetzungen und
Bedingungen eines beanspruchungsoptimalen Einsatzes von monokularen
HMDSs untersucht. In der baua: Praxis „Head-Mounted Displays –
Arbeitshilfen der Zukunft“ fasst sie nun die Ergebnisse zusammen und
leitet daraus Empfehlungen ab. Dabei zeigt sich, nur wenn
Arbeitsaufgabe und Technikeinsatz sorgfältig aufeinander abgestimmt
sind, können HMDs die Beschäftigten unterstützen und so die Arbeit
erleichtern.
Innerhalb ihrer Forschungsprojekte hat sich die BAuA mit
monokularen Systemen befasst. Diese HMDs blenden die Informationen
vor nur einem Auge ein. So lassen sich Informationen aufnehmen und
gleichzeitig bleibt der Arbeitsbereich im Blickfeld. Untersuchungen
der BAuA zur körperlichen und psychischen Belastung zeigen jedoch,
dass die Arbeit mit HMDs im Vergleich zur Tätigkeit mit einem
Tablet-PC von den Versuchspersonen als beanspruchender empfunden
wird.
Obwohl die Beanspruchung in einem mittleren Bereich einzustufen
ist, sollten HMDS nur dort eingesetzt werden, wo es die
Arbeitsaufgabe dringend erfordert. Dies ist unter anderem der Fall,
wenn der Beschäftigte bei seiner Tätigkeit mobil sein und zugleich
beidhändig arbeiten muss. Auch können HMDs besonders gut Teams
unterstützen, die räumlich getrennt voneinander arbeiten müssen –
etwa bei Störungsdiagnosen.
Erfolgreich ist die Arbeit mit HMDs vor allem dann, wenn Nutzer
die neue Technik als erleichterndes Arbeitsmittel akzeptieren. Dabei
spielt der Tragekomfort der Datenbrille eine wichtige Rolle. Geräte,
die als unangenehm schwer empfunden werden oder die das Sichtfeld der
Nutzer zu sehr einschränken, werden von den Beschäftigten nicht oder
nur schwer akzeptiert. Die Brille sollte sich daher individuell
anpassen lassen und auch über längere Zeit bequem zu tragen sein.
Zudem sollte das Display sorgfältig sowohl an den Nutzer als auch an
die Aufgabe angepasst werden. Dabei müssen auch die
Umgebungsbedingungen, wie etwa die Lichtverhältnisse, berücksichtigt
werden.
„Head-Mounted Displays – Arbeitshilfen der Zukunft. Bedingungen
für den sicheren und ergonomischen Einsatz monokularer Systeme“;
Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2016;
ISBN 978-3-88261-208-0; 31 Seiten. Die baua: Praxis gibt es im
Internet unter www.baua.de/publikationen.
Direkter Link: www.baua.de/dok/8217160
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den
Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt
hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit
und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine
Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 700 Beschäftigte
arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in
der Außenstelle Chemnitz.
www.baua.de
Pressekontakt:
Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
Fax: 0231 9071-2299
E-Mail: presse@baua.bund.de
www.baua.de
Original-Content von: Bundesanstalt f?r Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, übermittelt durch news aktuell