Seltener schwarzer Serval in Gabun gesichtet

Dem jungen Berliner Zoologen Torsten Bohm sind seltene Aufnahmen in Gabun geglückt.
Zunächst traute der Forscher seinen Augen nicht, als er die Bilder der Kamerafalle auswertete: Eine schlanke, schwarze Raubkatze. Von der Figur her ein Serval, vom Fell eher ein Panther. Dann war er sich sicher: In der Dämmerung war ihm eine absolute Rarität vor die Linse gelaufen: ein schwarzer Serval. Über die Verbreitung der mittelgroßen, braun gefleckten Wildkatzen gab es in Gabun es bisher fast keine Erkenntnisse.
Und dann auch noch ein schwarzer Serval! Diese melanistischen, d.h. schwarz pigmentierten, Formen treten bei unterschiedlichen Tierarten vereinzelt auf. Der bekannteste Vertreter ist der Panther, der eine melanistische Variante sowohl des Jaguars als auch des Leoparden ist. Grundsätzlich sind diese dunklen Ausprägungen extrem selten. Torsten Bohm hatte also doppeltes Forscherglück!

In den ersten Wochen hatte seine Feldforschung wenig vom Duft nach Wildnis und Abenteuer. Torsten Bohm kämpfte sich mit der Machete durch dichtes Lianengestrüpp, wurde von Ameisen und Dornen zerstochen. Eigentlich war der Forscher im Auftrag des SAVE Wildlife Conservation Fund auf der Suche nach den letzten Tüpfelhyänen. Vergebens. Es hieß, sie seien in diese Gegend zurückgekehrt, nachdem sie dort lange als ausgestorben galten. Doch das erwies sich leider als Gerücht.
Somit teilen sie ihr Schicksal mit vielen Tieren Afrikas. Grund genug, für den SAVE Wildlife Conservation Fund die Schutzbemühungen für bedrohte Raubtiere noch mal zu intensivieren, so Gründer Lars Gorschlüter.

Als Torsten Bohm dann, wie jeden Tag, seine Kamerafallen nah des Batéké-Plateau-Nationalparks in Gabun aufstellte, wendete sich das Blatt plötzlich: In nur wenigen Tagen schienen sich alle vor seiner Linse verabredet zu haben: ein seltenes Schuppentier, Elefantenmütter mit ihren Jungen, tobende Schimpansen, der herkömmliche gefleckte Serval und eben die schwarze Rarität.
In der Feldforschung sind Kamerafallen wichtige Instrumente. Sie reagieren mittels Sensor oder Lichtschranke und lösen aus, sobald sich etwas vor der Linse bewegt. Ohne die Wildtiere zu stören, können mit ihrer Hilfe auch seltene, sehr scheue und nachtaktive Arten erfasst und erforscht werden.

Diese Bilderserie bringt nicht nur neue Erkenntnisse über die Wildtierpopulation im Batéke Plateau, sie hilft auch, die Bevölkerung vor Ort in die Forschungsarbeiten einzubinden:
Für die Dorfbewohner möchte der Zoologe am Ende seiner Forschungsarbeit einen wertvollen Bildband mit den schönsten Kamerafallenfotos zusammenstellen, den sie dann auch Touristen präsentieren können.
Von ihnen könnte es künftig mehr geben, denn wahrscheinlich wird der Batéké Plateuax Nationalpark in Zukunft etwas erweitert, so dass das Wald-Savannen-Mosaik in der Umgebung der Dörfer näher an den Park rückt. Parkbesucher könnten dann auch die Dörfer besuchen, sich über die Tierwelt informieren und die Dorfbewohner als Guides engagieren. Hochkarätiges Anschauungsmaterial wäre dann schon mal ein guter Grundstock. In Gabun wie auch anderswo in Afrika gilt: Erst wenn die Menschen vor Ort von Naturschutzmaßnahmen profitieren, werden sie den wahre Wert der Wildtiere erkennen und sie auch langfristig schützen.

Alle Fotos unter:
http://www.save-wildlife.org/de/aktuelles/160-wenn-es-nacht-wird-im-dschungel-von-gabun

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