Schüler begeistern sich für Biotechnologie

200 Schülerinnen und Schüler warfen einen Blick in die Zukunft: Aktuelle For schungsprojekte zeigen, wie die moderne Biotechnologie dazu beitragen kann, das Leben nachhaltiger und gesünder zu machen.
„Biotechnologie ist eine der wichtigen Zukunftstechnologien in Baden- Württemberg“, erklärt Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH. „Gerade im Bereich Gesundheitsforschung sind viele Entwicklungen ohne Biotechnologie heu te gar nicht mehr denkbar – und täglich tauchen neue Ideen und Konzepte auf, die in den Hochschulen und Unternehmen auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.“
21 interaktive Stationen
Dies zeigte die BIOPRO Baden-Württemberg anläßlich ihres zehnten Geburtstags auf der Veranstaltung „Biotechnologie zum Anfassen“. Anhand von 21 Stationen wurden spannende Themen wie Immunzellen, die Krebs bekämpfen, Bio-Moleküle, die Rost „auffressen“, oder künstliche Hautmodelle, die Tierversuche reduzieren, anschaulich erklärt. Auf großes Interesse stieß auch der Biogas-Rucksack der Universität Hohenheim, der nachhaltig erzeugte Energie aus Bio gasanlagen in Entwicklungsländern wie Äthiopien nutzbar macht: hiermit können Landstriche ohne Gasleitungsnetz einfach und unkompliziert versorgt werden. Gezeigt wurden auch neue Konzepte zur Kunststoff-Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen, die ohne Erdöl als Basis auskommen. Die Schülerinnen und Schüler, die vorwiegend aus den sogenannten Biotechnologie- Gymnasien kamen, nutzten die Chance, den Experten aus Forschungseinrichtungen und Un ternehmen detaillierte, fachkundige Fragen zu stellen. So auch Fatma, 19, vom Biotech-Gymnasium Esslingen/Zell: „Ich habe mich über den Netzhautchip von Retina-Implant informiert. Das ist schon sehr interessant, woran die Leute arbeiten.“ Der 19-jährige Jonas von der Justus-von-Liebig- Schule in Überlingen fasst es so zusammen: „Die Ausstellung ist sehr interessant und zeigt anschaulich was Biotechforschung ist. In den Vorträgen habe ich viel Neues und Spannendes gehört.“
Dies wiederum begeisterte die Aussteller, die sich von der Sachkunde und dem Niveau der Schüler beeindruckt zeigten.
Innovation made in Baden- Württemberg
Offizieller Besuch zum Jubiläum kam zur Mittagszeit: Ministerialdirektor Wolfgang Leidig, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, ließ sich von den beiden Schülerteams (Maria von Linden-Gymnasium, Calw und Wirtemberg- Gymnasium, Stuttgart) ihre Experimente live vorführen. Er zeigte sich beeindruckt vom Engagement und Wissen der Schüler, die als „Fachkräfte von Morgen“ dringend gebraucht werden. Beim Besuch der weiteren Stationen überzeugte sich Leidig von der Leistungsfähigkeit der Biotechnologie- Forschung im Lande: „Hier können die Schüler hautnah erleben, wie moderne biotechnologische Methoden dazu beitragen können, das Leben in Zukunft gesünder und nachhaltiger zu gestalten.“
Berufswelt Biotechnologie
Das Thema „Gewinnung von Fachkräften für die MINT-Berufe“ liegt dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft am Herzen. BIOPRO griff dies in der Veranstaltung mit einem Podiumsgespräch auf. Fazit der Podiumsteilnehmer: der Trend zum Studium ist bei den Abiturienten sehr ausgeprägt. Wer aber Spaß an der praktischen Laborarbeit hat, sollte sich gut überlegen, ob er studiert, denn spätestens nach der Promotion steht kaum noch ein Wissenschaftler im Labor. Ganz anders ist dies bei den Ausbildungsberufen, zum Beispiel bei den Biologisch- technischen Assistenten (BTA).
Die Veranstaltung fand im Auftrag des Ministeri ums für Finanzen und Wirtschaft im Rahmen des Landesjubiläums statt und wurde organisiert und durchgeführt von der BIOPRO Baden- Württemberg. Veranstaltungspartner war das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Biover fahrenstechnik IGB.

Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH ist der strategische Partner der Biotechnologie- und Life- Sciences-Branche. Sie unterstützt als landesweit tätige Innovationsgesellschaft seit zehn Jahren Forschungseinrichtungen und Unternehmen und ist zuständig für Wirtschaftsförderung, Standortentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.