Vielversprechende Neuerungen gibt es verstärkt in den Branchen Biotechnologie, Pharmazie, Medizintechnik und Chemie sowie in Green- und Clean-Tech. Darunter sind etwa die Nachbildung von Nervensträngen mittels Spinnwebfasern, eine verbesserte digitale Gefäßanalysemethode für Chirurgen, der Einsatz von Nanotechnologie zur besseren Wirksamkeit von Augentropfen oder ein neuartiges und umweltfreundliches Glasbeschichtungsverfahren für Holz.
Die Mehrheit aller Ideen entsteht an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Zum erfolgreichen Transfer in die Wirtschaft trägt die Gründerinitiative bei, die seit Jahren vom Land Hessen und dem Gesundheitsunternehmen Sanofi gefördert wird. Die Schirmherren von Science4Life, der hessische Staatssekretär Mathias Samson und Dr. Karl-Heinz Baringhaus von Sanofi-Aventis Deutschland, würdigten auf der Konzeptprämierung die außergewöhnlichen Leistungen der Gründer und betonten die weitreichende Bedeutung des Wettbewerbs.
„Science4Life unterstützt mit seinem einzigartigen Expertennetzwerk die Gründer dabei, ihre Ideen zu marktfähigen Produkten und Dienstleistungen in neuen Unternehmen zu entwickeln. Die etablierte Pharma- und Chemieindustrie braucht zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ein innovatives Umfeld, in dem die Gründer mit ihren neuen Produktideen und innovativen Verfahren wie eine Frischzellenkur wirken“, sagte der hessische Wirtschaftsstaatsekretär Mathias Samson und betonte den Beitrag, den die Gründer zur Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen leisten: „Wenn wie heute vorgestellt, in einem neuen umweltfreundlichen und ressourceneffizienten Analyseverfahren giftige Lösungsmittel durch Wasser ersetzt werden, sich der Chemikalienverbrauch deutlich verringert und dies zur Halbierung der Kosten führt, zeigen die Gründer eindrucksvoll, dass Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen sind.“
Dr. Karl-Heinz Baringhaus, Administrativer Leiter Forschung und Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, ergänzte, dass es gerade auch für Gründungen in der Chemie noch viele ungenutzte Finanzierungsquellen gebe. „Qualität ist definitiv vorhanden. Der Wettbewerb zeigt, dass die Gründer nicht nur hervorragende Ideen haben, sondern auch Höchstleistungen in allen Disziplinen erbringen. Mit der richtigen Finanzierung hat ein Start-up im High-Tech-Bereich alle Chancen. Bei Science4Life gibt es viele Erfolgsgeschichten, vom eigenständigen Unternehmen bis hin zu Kooperationen.“
Die zehn Gewinnerteams der Konzeptphase sind
(in alphabetischer Reihenfolge):
Alethia-Wood, Greifswald
aquila biolabs GmbH, Aachen
CVTec Cerebrovascular Technologies GmbH, Wien
Lunaphore Technologies AG, Lausanne
nano-I-drops, Tübingen
NeSi Nephila Silk Innovation GmbH, Hannover
SAIS, Leipzig
Sulfotools, Darmstadt
TolerogenixX, Heidelberg
Venneos GmbH, Stuttgart
Die Schirmherren zeichneten auf der Konzeptprämierung auch die drei Gewinner der Ideenphase aus: dextrinova aus Jena (Entwicklung von Schmelzklebstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen), Elec2phoresis aus Darmstadt (Innovation im Bereich der DNA-Trennung) und ProNaCell aus Bonn (Nanotechnologisches Verfahren zur zielgerichteten Applikation von Medikamenten).
Die Aussicht auf Gewinn besteht weiterhin in der aktuell laufenden Wettbewerbsphase. Noch bis zum 8. Mai 2015 können komplett ausgearbeitete Businesspläne bei der Geschäftsstelle von Science4Life eingereicht werden. Die Teilnahme ist für Neueinsteiger, die sich an den bisherigen Wettbewerbsphasen noch nicht beteiligt haben, ebenso möglich. Alle Einsendungen erhalten professionelles Feedback. Die zehn besten Teams werden auf der Abschlussprämierung am 13. Juli 2015 in Frankfurt am Main mit Preisgeldern im Gesamtwert von 56.000 Euro belohnt.
Gründer und Gründungsinteressierte profitieren zudem von Zusatzangeboten der Initiative. So findet am 28. April 2015 der erste „Science4Life Technology Slam“ statt. Teilnehmer der aktuellen und aus vergangenen Wettbewerbsrunden präsentieren innerhalb von drei Minuten ihre Geschäftsidee. Hier beschreiben die Unternehmer, was ihre Geschäftsentwicklung beschleunigen kann und zur Erreichung der nächsten Meilensteine relevant ist. Der Technology Slam legt damit Schwerpunkte auf Themen wie die Gewinnung von Neukunden, die Identifizierung von Kooperationspartnern oder Finanzierung. Das Publikum bewertet zudem auch Verständlichkeit und Unterhaltungswert.