Das immer bessere Verständnis der Biologie von
Lungentumoren ermöglicht die Entwicklung wirksamerer sowie den
Einsatz zielgerichteter Therapien. Damit die Patienten von neuesten
Erkenntnissen und Entwicklungen profitieren können, ist jedoch auch
eine präzise Diagnose auf der molekularen Ebene nötig. Das „Nationale
Netzwerk genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“ stellt bundesweit
über 15 universitäre Standorte – darunter alle von der Deutschen
Krebshilfe ausgezeichneten und geförderten Onkologischen
Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center) – sowohl eine
einheitliche molekulare Diagnostik als auch abgestimmte
Therapieempfehlungen sicher. Damit ermöglicht es eine auf den
einzelnen Patienten zugeschnittene Versorgung auf höchstem Niveau.
Neben der Vorstellung dieses einzigartigen Netzwerks zog die Deutsche
Krebshilfe in Berlin auf ihrer Jahrespressekonferenz Bilanz: Im Jahr
2018 konnte die Organisation 135,8 Millionen Euro an Einnahmen
verzeichnen – im Wesentlichen Spenden der Bevölkerung sowie Erlöse
aus Erbschaften und Vermächtnissen. Damit hat sie 128 neue Projekte
und Initiativen gefördert, um die Versorgung krebskranker Menschen
weiter zu verbessern.
„Das Geschäftsjahr 2018 war für die Deutsche Krebshilfe erneut ein
sehr erfolgreiches Jahr“ resümierte Gerd Nettekoven,
Vorstandsvorsitzender der Stiftung. „Mein Dank gilt vor allem unseren
Spendern, die uns mit ihren Zuwendungen die Möglichkeit geben, die
Krebsbekämpfung weiter voranzubringen.“ Rund 85,2 Millionen Euro
stammten aus Erbschaften und Vermächtnissen. Dazu kamen fast 400.000
Einzelspenden von Privatpersonen, aus dem Mildred-Scheel-Förderkreis
sowie von Firmen mit insgesamt 28,5 Millionen Euro, Erlöse aus
Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus
Geldauflagen.
Die Deutsche Krebshilfe ist der bedeutendste private
Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland und
unterstützt damit zahlreiche Wissenschaftler und Mediziner bei ihren
Forschungsarbeiten. 2018 bewilligte sie rund 59 Millionen Euro für
neue Projekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen
Krebsforschung und der Versorgungsforschung.
Für den weiteren Ausbau des „Nationalen Netzwerks genomische
Medizin Lungenkrebs“ hat sie im Jahr 2018 erneut erhebliche Mittel
bereitgestellt. „Das nNGM kann bereits jedem dritten Betroffenen eine
neue, maßgeschneiderte Therapie anbieten – Tendenz steigend“,
erklärte der Lungenkrebs-Experte Professor Dr. Jürgen Wolf,
Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) Köln
und Sprecher des Netzwerks. „Unser langfristiges Ziel ist eine
flächendeckend gute Versorgung aller Lungenkrebspatienten in
Deutschland.“ Zu den derzeit bundesweit über 380 regionalen
Kooperationspartnern gehören Krankenhäuser, niedergelassene Onkologen
und Facharztpraxen.
Um der in der modernen Onkologie immer wichtiger werdenden Rolle
des Patienten als aktiven Teil des Behandlungsteams gerecht zu
werden, hat die Deutsche Krebshilfe 2018 im Rahmen ihres
Förderschwerpunktprogrammes „Patientenorientierung“ ebenfalls
zahlreiche Projekte gefördert.
Darüber hinaus stellte die Stiftung rund 6,7 Millionen Euro für
Projekte zur Verbesserung der psychosozialen und psychoonkologischen
Versorgung bereit, beispielsweise für 18 bundesweit tätige
Krebsberatungsstellen sowie für die Arbeit von
Krebs-Selbsthilfeorganisa-tionen. Mit 4,6 Millionen Euro unterstützte
sie im Rahmen ihres Härtefonds insgesamt fast 7.400 durch ihre
Erkrankung in finanzielle Not geratene Menschen. Rund 8.700
Betroffene suchten Rat und Hilfe beim Informations- und
Beratungsdienst INFONETZ KREBS.
Auch 2018 hat die Deutsche Krebshilfe ihre Informations- und
Aufklärungsarbeit fortgeführt – unter anderem durch Kampagnen und
Initiativen zur Krebsprävention. Experten schätzen, dass in
Deutschland über 40 Prozent aller Krebserkrankungen auf
Lebensstilfaktoren zurückzuführen sind. Dazu gehören Tabakkonsum,
eine unausgewogene Ernährung, zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol und
übermäßige UV-Strahlung. Neben dem individuellen Verhalten sind aber
auch äußere Rahmenbedingungen von Bedeutung. „Hier sprechen wir von
der sogenannten Verhältnisprävention“, so Dr. Fritz Pleiten,
Präsident der Deutschen Krebshilfe. „Das Gesamtkonzept Prävention
funktioniert nur dann, wenn Menschen auch Lebensumfelder vorfinden,
die gesundheitsbewusstes Verhalten begünstigen.“ Die Herausforderung
bestehe darin, die Gesundheit der Menschen direkt in ihrem Alltag zu
stärken. „Hier sind alle Akteure des Gesundheitssystems in der
Pflicht. Gemeinsam mit zahlreichen Bündnispartnern setzt sich die
Deutsche Krebshilfe dafür ein, dass die Menschen hierzulande eben
solche gesunden Lebensumfelder vorfinden. Dazu gehört beispielsweise
auch unser Einsatz für ein umfassendes Tabakwerbeverbot.“
Die Deutsche Krebshilfe machte auf ihrer Jahrespressekonferenz
deutlich, dass die Krebsprävention in Zukunft einen sehr hohen
Stellenwert bei ihren Aktivitäten einnehmen wird.
Interviewpartner auf Anfrage.
Den Geschäftsbericht 2018 finden Sie unter
www.krebshilfe.de/geschaeftsbericht, sowie ein Interview mit Gerd
Nettekoven unter www.krebshilfe.de/interview
Weitere Informationen zum Nationalen Netzwerk genomische Medizin
(nNGM) Lungenkrebs finden Sie unter https://www.nngm.de/
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