Versuche mit Zwillingsmädchen in China sind mit
unserem Wertesystem unvereinbar
Aus China wurde bekannt, dass unter Verwendung neuer
gentechnischer Methoden Versuche mit Zwillingsmädchen durchgeführt
sein sollen. Hierzu erklären der bildungs- und forschungspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert
Rupprecht, und die zuständige Berichterstatterin, Katrin Staffler:
Albert Rupprecht: „Der Schutz des Menschen ist für uns oberstes
Gebot. Das gilt gerade in der medizinischen Forschung. Es kann nicht
sein, dass eine Technologie angewendet wird, deren Risiken noch nicht
hinreichend erforscht sind. Sollte dieser Versuch in China
tatsächlich stattgefunden haben, wäre das ein Skandal besonderer
Dimension. Es zeigt sich einmal mehr die Bedeutung unseres
Wertesystems in Deutschland. Die Würde des Menschen ist für uns
unantastbar.“
Katrin Staffler: „Sollte es sich bestätigen, dass in China
Zwillinge nach einer gezielten Keimbahnveränderung durch die
CRISPR/Cas-Methode auf die Welt gekommen sind, dann ist solch ein
Experiment scharf zu verurteilen. Es ist ein schwerwiegender Verstoß
gegen die Würde des Menschen, die unantastbar ist. Ein
verantwortlicher Umgang muss beim genome editing die zentrale
Prämisse sein. Dieses Gebot darf nicht nur in jenen Ländern gelten,
in denen Versuche an menschlichem Erbgut bereits verboten sind.
Deshalb brauchen wir hier klare Grenzen, internationale Vorgaben
sowie die notwendige Vorsicht und Transparenz. Ein internationales
Abkommen für ethisches Handeln in der Wissenschaft ist daher längst
überfällig.“
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