Wissenschafts- und Raumfahrtbegeisterte jeden
Alters können an diesem Mittwoch, 12. November, am
Hasso-Plattner-Institut (HPI) auf einer Großleinwand die
Live-Übertragung von der ersten Landung einer Raumsonde auf einem
Kometen mitverfolgen. Präsentiert wird dieser Meilenstein der
Raumfahrtgeschichte ab 9.15 Uhr im Seminarraum H.E-51 des
HPI-Hauptgebäudes auf dem Potsdamer Campus Griebnitzsee.
Organisatoren sind HPI-Student Hubert Hesse und Jura-Student Torben
Reichert.
Es geht um die Rosetta-Mission der europäischen Weltraumagentur
ESA, die die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems erforscht.
Untersucht wird einer der ältesten Himmelskörper, der Komet
Tschurjumow-Gerasimenko. Am Mittwochmorgen trennt sich von der
Raumsonde Rosetta die Landeeinheit Philae und wird nach Aufsetzen auf
dem Schweifstern mit Untersuchungen des Kometenkerns beginnen.
Auf der HPI-Leinwand werden die Bilder des Live-Streams
http://rosetta.esa.int aus dem Mission Control Zentrum der ESA zu
sehen sein. Bis zur Philae-Landung auf dem Kometen, die laut
ESA-Planung gegen 16.30 Uhr stattfinden soll, bieten die Studenten
viele Vorträge und Diskussionen zur Rosetta-Mission an. Es sollen
auch Videos zur Rosetta-Mission, zur ESA, zum Deutschen
Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie zur
US-Raumfahrtbehörde NASA gezeigt werden.
„Wir werden die ersten Aufnahmen des Landevorganges und
anschließend auch Panoramabilder von der Oberfläche
Tschurjumow-Gerasimenkos sehen“, verspricht Hubert Hesse, der am HPI
IT-Systems Engineering studiert. Gemeinsam mit dem Mission Control
Team können anschließend die ersten Ergebnisse der Untersuchungen
während und nach der Landung verfolgt werden. Die Veranstaltung am
HPI endet voraussichtlich gegen 18 Uhr.
Hintergrund zur Rosetta-Mission der ESA
Mit ihrer Rosetta-Mission erforscht die europäische
Weltraumorganisation ESA die Entstehungsgeschichte unseres
Sonnensystems. Untersucht wird einer der ältesten Himmelskörper, der
Komet Tschurjumow-Gerasimenko. Im Orbit als „Kometenjäger“ unterwegs
sind die Raumsonde Rosetta und die Landeeinheit Philae, an deren Bau
das Deutsche Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
wesentlich beteiligt war. Das DLR betreut zudem die schwierige und
bisher noch nie gewagte Landung auf dem Kometen.
Rosetta war am 2. März 2004 gestartet und auf ihrer zehnjährigen
Reise dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei geflogen, um
ausreichenden Schwung für den langen Weg zum Kometen zu bekommen.
Beim Vorbeiflug an den Asteroiden Steins (September 2008) und Lutetia
(Juli 2010) fotografierte Rosetta diese und nahm umfangreiche
physikalische Messungen vor. Jetzt, am 12. November 2014, wird sich
das Landegerät Philae vom Mutterschiff lösen, auf dem Schweifstern
aufsetzen und sich sofort mit Harpunen im Eis verankern.
Die Instrumente an Bord beider Sonden werden die Zusammensetzung
des Kometenkerns sowie das Aktivwerden des Kometen auf dem Weg zu
seinem sonnennächsten Punkt untersuchen. Die Frage der Mission ist,
ob sich die Kometenoberfläche tatsächlich in einer Art „Urzustand“
befindet und ob Kometen präbiotische Moleküle und Wasser zur Erde
gebracht und somit eine Rolle bei der Entstehung des Lebens gespielt
haben könnten.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH
(https://hpi.de) an der Universität Potsdam ist Deutschlands
universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als
einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor-
und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – ein besonders
praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das
von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig.
Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen neun
Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings
stets auf Spitzenplätze. Mit open.HPI.de bietet das Institut seit
September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das
jedem offen steht.
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Allgaier, M.A., Tel. 0331 5509-119