Menschen mit einer transplantierten Niere
fühlen sich meist wie befreit: Die Abhängigkeit von der Blutwäsche
ist zuende, das Allgemeinbefinden viel besser. Trotzdem bleibt die
ständige Sorge, ob das Transplantat hält. Nur mit regelmäßiger
Medikamenteneinnahme ist das zu schaffen. Die Abstoßungsgefahr ist
dadurch in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gesunken: Statt
75 Prozent behalten heute 90 Prozent der Patienten das Organ über das
erste Jahr hinaus, berichtet die „Apotheken Umschau“. Die Ärzte
können die Transplantate besser auf die individuelle Verträglichkeit
testen und besitzen ein erweitertes Arsenal an Präparaten zur
Unterdrückung der Immunabwehr, die den Untergang des fremden Organs
verursachen kann. Ein bleibendes Problem: Die Funktion
transplantierter Nieren lässt mit der Zeit nach. Die verantwortlichen
Prozesse lassen sich nur schwer beeinflussen. Da ein erneuter Ersatz
möglich ist, wäre eine Renaissance der Spendenbereitschaft in
Deutschland sehr wichtig. Durch die Transplantationsskandale der
jüngsten Vergangenheit aber warten viele Nierenkranke vergeblich.
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