Was zeichnet resiliente Personen und Organisationen aus? Dies ist eine der Kernfragen, mit der sich die 37 ReferentInnen des Erdinger Coaching-Kongresses am 16.-17. Februar beschäftigen werden. Der Themenschwerpunkt lautet 2017 „Resilienz für die VUCA-Welt“ – VUCA steht für volatility, uncertainty, complexity und ambiguity. Die Kongressorganisation leitet Prof. Dr. Jutta Heller, die als Resilienz-Expertin und Bestseller-Autorin zum Thema die Keynote „Resilienz-Coaching: Zwischen „Händchen halten“ für Einzelne und Kulturentwicklung für Organisationen“ hält.
Resilientes Verhalten
Einer der Referenten, Dr. Roman Soucek vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, legt besonderen Wert auf die Unterscheidung zwischen Resilienz als personaler Ressource und resilientem Verhalten, mit dem Individuen, Teams und Organisationen dem Druck von außen begegnen können.
Mit „Resilienz“ ist nicht gemeint, dass man immun gegen Stress ist, sondern dass man sich von Krisen und fordernden Situationen schnell erholt und dadurch die eigene Handlungsfähigkeit sicherstellt. Da sich diese grundlegende Definition von Resilienz aber auf die Bewältigung von herausfordernden Situationen bezieht, sollte man laut Soucek nicht nur Eigenschaften sondern auch Verhaltensweisen von Personen berücksichtigen. Einfacher ausgedrückt: Was unternehmen resiliente Personen, um eine Krise erfolgreich zu bewältigen?
Das Zusammenspiel personaler Ressourcen und situativer Strategien
Dieses resiliente Verhalten umfasst verschiedene Strategien, wie etwa die emotionale Bewältigung oder die fokussierte Verfolgung einer Zielsetzung. Individuelle Resilienz umfasst somit stabile personale Ressourcen wie auch situative Strategien zum Umgang mit hohen Anforderungen, so Soucek. Dabei fördern die personalen Ressourcen resilientes Verhalten, das schließlich zur Bewältigung von Problemen am Arbeitsplatz und zur psychischen Gesundheit beiträgt.
Resilientes Verhalten am Arbeitsplatz
Resiliente Beschäftigte kommen besser mit hohen Anforderungen am Arbeitsplatz zurecht. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass man resilienten Beschäftigten überhöhte Anforderungen zumuten kann. Ein dauerhafter Ausnahmezustand am Arbeitsplatz deutet eher auf strukturelle Probleme hin. Ein umfassendes Verständnis von Resilienz bezieht sich nicht nur auf einzelne Beschäftigte, sondern umfasst mit der organisationalen Resilienz auch den betrieblichen Gestaltungsrahmen, der den Beschäftigten einen ausreichenden Handlungs- und Entscheidungsspielraum einräumen sollte. Erst die Abstimmung individueller und organisationaler Resilienz entfaltet ihr Potential für das Arbeitsleben. In seinem Vortrag auf dem Coaching-Kongress am 16.02.2017 stellt Soucek dazu ein empirisch fundiertes Modell vor.
Erdinger Coaching-Kongress 16.-17.02.2017: Resilienz für die VUCA-Welt
Neben Beiträgen zum Themenschwerpunkt „Resilienz für die VUCA-Welt“ stellen auf dem Erdinger Coaching-Kongress insgesamt 37 Top-ReferentInnen in Vorträgen und Workshops auch neue Methoden im Coaching vor und bieten professionelle Live-Coachings. In Postersessions werden aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich Coaching präsentiert. Der Kongress in Erding findet 2017 zum vierten Mal statt und richtet sich an Coachs, Führungskräfte, UnternehmensvertreterInnen, Studierende und ForscherInnen im Bereich Coaching. Eine Anmeldung ist online noch bis zum 15.02.2017 möglich unter: www.coaching-kongress.com/anmeldung/