Der Präsident der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz, Hermann Parzinger, möchte im alten Museumskomplex
Berlin-Dahlem einen Forschungscampus mit Bürgerbeteiligung eröffnen.
Er will damit den Wissenschaftsstandort Südwest in enger
Kooperation mit der Freien Universität stärken, wie Parzinger dem rbb
sagte. Die Exponate des ethnologischen Museums und des Museums für
asiatische Kunst ziehen ins Humboldtforum.
Die Archive, die Depots, die Bibliotheken und die
Restaurierungswerkstätten des Museums für asiatische Kunst, des
ethnologischen Museums und des Museums europäischer Kulturen, die
bislang in der Stadt verteilt waren, sollen in den seit dem 8. Januar
geschlossenen Bauten konzentriert werden.
Dort könnten die Wissenschaftler und Bibliothekare forschen, dort
sollen die Werkstätten angesiedelt sein als eine Art Homebase für das
Humboldtforum. Auch interessierte Besucher müssten immer wieder die
Möglichkeit bekommen, die Depots anzuschauen. Denn allein das
Ethnologische Museum hat eine halbe Million Objekte, von denen im
Humboldtforum nur ein kleiner Teil gezeigt werden kann. Ein ständig
geöffnetes Museum, wie viele Bürger gerade in Zehlendorf es sich
wünschen, könne man aus den Depots aber nicht machen, da der laufende
Betrieb zu teuer sei, so Parzinger.
Ein Teil des geheimen preußischen Staatsarchivs soll vom
gemieteten Depot im Westhafen ebenfalls nach Dahlem ziehen.
Die 1973 eröffneten Museumsbauten des Architekten Fritz Bornemann
in Dahlem sind sanierungsbedürftig. Deshalb will Parzinger eine
Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Die Depots in Friedrichshagen
werden für alle anderen Museen weiter geplant, beispielsweise für das
Pergamonmuseum.
Parzinger plant, in diesem Jahr Bürgerforen einzurichten, um für
seine Pläne zu werben. Außerdem muss der Stiftungsrat der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz unter dem Vorsitz der Staatsministerin für
Kultur zustimmen. Ende 2017 sollte fest stehen, wie der
Museumsstandort Dahlem in Zukunft genutzt wird.
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