Trotz einer sechzigjährigen Geschichte ist die 
Anwendung von Psychopharmaka immer noch sehr umstritten. Unter 
Psychopharmaka versteht man Substanzen, die sich auf die Steuerung 
von Prozessen im zentralen Nervensystem auswirken und so Einfluss auf
verschiedene psychische Funktionen haben. Die einen lehnen die 
Präparate strikt ab, da sie vermeintlich abhängig machten oder man 
nur ruhig gestellt würde. Wiederum andere schwören auf sie, weil sie 
zumindest den Einstieg in die Behandlung erst ermöglichten und für 
neue Lebensqualität sorgen würden. Die Nebenwirkungen sind bei 
manchen Medikamenten so stark, so dass neue Probleme auf die 
Patienten zukommen. Der Verein Pro Psychotherapie e.V. informiert in 
seinem aktuellen Dossier über Psychopharmaka über Einsatzbereiche, 
Arten und deren Nebenwirkungen sowie Folgen der Behandlung für 
Betroffene.
   Pro Jahr leidet ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland an 
einer psychischen Störung. Für die Betroffenen ist es sinnvoll, 
Psychotherapie und – wenn notwendig – medikamentöse Behandlung 
zusammen durchzuführen. Die Medikamente helfen den Menschen, wieder 
in normale Verhaltensbahnen zurück zu finden, und sind daher oft der 
Startpunkt für eine therapeutisch begleitete Besserung. Besonders 
wichtig ist, dass Psychopharmaka nur in ärztlicher, sehr regelmäßiger
Betreuung eingenommen werden. Die spezialisierten Ärzte können das 
passende Medikament wählen und falls notwendig auch die Dosierung 
anpassen oder bei Unverträglichkeit auch eine Alternative besprechen.
   Inzwischen geht die Forschung davon aus, dass viele der 
psychischen Erkrankungen durch Störungen im Haushalt der 
Neurotransmitter zustande kommen oder die Rezeptoren 
(Empfangsstellen) von Nervenzellen verändert sind, und diese 
nervliche Fehlfunktion mit dem richtigen Mittel normalisiert werden 
kann. Eine Abhängigkeit im Sinne von Sucht passiert in den seltensten
Fällen.
   Antidepressiva (gegen die Depression) haben viele 
Anwendungsgebiete: In erster Linie helfen sie gegen große 
Stimmungsschwankungen, wirken beruhigend oder auch aktivierend. Die 
angstlösende Wirkung findet jedoch auch in der Therapie von Angst- 
und Panikstörungen ihren Platz. Auch Schmerztherapie, Ess-, Zwangs- 
oder Schlafstörungen können in der Therapie mittels Psychopharmaka 
unterstützt werden.
   Neuroleptika wirken gegen psychotische Störungen wie 
Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Sie haben auch beruhigende und
dämpfende Wirkungen. Bekannt sind im Volksmund vor allem die 
Schizophrenie (mehrere Persönlichkeiten in einer Person) oder Manien 
(Ruhelosigkeit und Übererregung).
   Weiterhin gibt es Stimmungsstabilisierer, die vor allem dem 
Wiederausbrechen von Krankheiten entgegen wirken, und 
Beruhigungsmittel (auch bekannt als Tranquilizer). Zwei weitere 
Kategorien sind Schlafmittel und Psychostimulanzien. Das Bekannteste 
ist das Medikament für ADHS-Patienten 
(Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung).
   Das ausführliche Dossier finden Sie hier: 
http://www.therapie.de/psyche/info/glossar/psychopharmaka
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