Die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung wird für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der zellbiologischen Grundlagenforschung vergeben. Professor Bastians wurde der Preis im Rahmen des „International Meeting“ der DGZ am 24. März 2015 an der Universität zu Köln von Dorothea Fichter-Fechner, PR Managerin der BINDER GmbH, überreicht. Bastians und sein internationales Forscherteam haben in Darmkrebszellen einen Schlüsselmechanismus entdeckt, dessen Defekte die Grundlage von Chromosomen-Fehlverteilungen sind. Diese Fehlverteilungen begünstigen, dass der Krebs Metastasen bildet oder Resistenzen gegenüber Behandlungsmethoden entwickelt. Durch diese so genannte chromosomale Instabilität geben die Tumorzellen bei jeder Zellteilung ganze Chromosomen fehlerhaft an ihre Tochterzellen weiter. Den Wissenschaftlern ist es nun gelungen, den Mechanismus der Chromosomen-Fehlverteilungen in menschlichen Tumorzellen zu unterdrücken. Die stetige Veränderung des Genoms in chromosomal instabilen Krebszellen konnte dadurch gestoppt werden. Diese Entdeckung könnte gerade im Bereich der Krebstherapie von fundamentaler Bedeutung sein, da sie die Anpassungsfähigkeit von Tumoren unterdrücken und die Entwicklung von Therapie-Resistenzen auf diesem Weg ermöglichen könnte. Die molekulare Grundlage der Chromosomen-Fehlverteilung gehört zu den zentralen, noch ungeklärten Fragen der Tumorforschung.
Der BINDER Innovationspreis wird seit 1998 jährlich von der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) verliehen. Das Preisgeld wird von der BINDER GmbH, dem weltweit größten Spezialisten für Simulationsschränke für das wissenschaftliche und industrielle Labor, gestiftet. Das Tuttlinger Familienunternehmen möchte mit dieser Auszeichnung nachhaltig die wirksame Bekämpfung von Krankheiten mittels zellbiologischer Grundlagenforschung unterstützen und die Ideenvielfalt im wissenschaftlichen Bereich fördern.