Mit seiner Arbeit ist es Dr. Reichert gelungen, modernste theoretische Modelle mit experimentellen Daten zu verbinden, wodurch sich neue Perspektiven für die Untersuchung fundamentaler Prozesse im Universum eröffnen. Im Zuge seiner Dissertation mit dem Titel „Flusskorrelationen und Produktion von leichten und Hyperkernen in ultra-relativistischen Schwerionenkollisionen“ untersuchte er systematisch Schwerionenkollisionen über eine Vielzahl von Energien. Diese reichten von Schwerionensynchrotron-Energien bei GSI/FAIR bis hin zu Relativistic-Heavy-Ion-Collider- und Large-Hadron-Collider-Energien. Dr. Reichert konzentrierte sich dabei auf die Zustandsgleichung der Materie, ein Schlüsselelement zur Beschreibung der Eigenschaften des Quark-Gluon-Plasmas und der Phasenübergänge in der Quantenchromodynamik.
Die Dissertation untersucht Flusskoeffizienten in Schwerionenkollisionen und erweitert theoretische Modelle zur Hyperkernproduktion. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der Hyperon-Nukleon-Wechselwirkungen und trägt zur Klärung der Masse-Radius-Relation von Neutronensternen bei – ein wichtiger Aspekt in der Verbindung zwischen Kernphysik und Astrophysik.
Dr. Reicherts Forschungsergebnisse finden international Beachtung und liefern wichtige Grundlagen für die geplanten Experimente an der zukünftigen Beschleunigeranlage FAIR. Seine Arbeit steht beispielhaft für die interdisziplinäre und innovative Herangehensweise, die in der Schwerionenforschung verfolgt wird.
Der FAIR-GSI PhD Award wird gemeinsam von Pfeiffer Vacuum+Fab Solutions und GSI/FAIR jährlich für eine hervorragende Dissertation des Vorjahres vergeben. Nominiert werden können Arbeiten, die im Rahmen strategischer Partnerschaften zwischen GSI und den Universitäten Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Heidelberg, Jena und Mainz oder im Forschungs- und Entwicklungsprogramm von GSI gefördert wurden. In der Graduiertenschule HGS-HIRe (Helmholtz-Graduiertenschule für Hadronen- und Ionenforschung) forschen derzeit mehr als 300 Doktoranden zu Themen mit Bezug zu GSI und FAIR.
Pfeiffer und GSI verbindet eine langjährige Partnerschaft, und die fortschrittlichen Lösungen des Unternehmens werden seit Jahrzehnten erfolgreich in den Forschungsanlagen von GSI eingesetzt. „Für Pfeiffer Vacuum+Fab Solutions ist es von großer Bedeutung, die Spitzenforschung zu unterstützen. Vakuumtechnik ist ein unverzichtbares Werkzeug, da sie präzise, kontrollierte und zuverlässige Bedingungen für Experimente schafft und damit wissenschaftliche Entdeckungen maßgeblich fördert. Wir sprechen Dr. Reichert unsere höchste Anerkennung für seine herausragenden Leistungen und sein Engagement in Forschung und Wissenschaft aus,“ gratuliert Daniel Sälzer, Geschäftsführer von Pfeiffer Vacuum+Fab Solutions in Aßlar.