Asslar, 21. November 2014. In diesem Jahr verleiht die Justus-Liebig-Universität Gießen ihren Röntgenpreis an Prof. Dr. Jörg Evers. Der Röntgenpreis wird jährlich für hervorragende Arbeiten zur strahlen-physikalischen und strahlen-biologischen Grundlagenforschung verliehen. Er ist nach Wilhelm Conrad Röntgen benannt, der 1879 bis 1888 Professor in Gießen war. In erster Linie sollen dabei Arbeiten von Nachwuchswissen-schaftlern ausgezeichnet werden. Gestiftet wird der Preis von Pfeiffer Vacuum, der Dr. Erich Pfeiffer-Stiftung und der Ludwig-Schunk-Stiftung.
Der diesjährige Preisträger Prof. Dr. Evers ist derzeit Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Er erhält die Auszeichnung für seine theoretische Vorhersage einer möglichen Realisierung der kohärenten Überlagerung von Quantenzuständen in Atomen. Diese Vorhersage wurde in einem Experiment am Speicherring PETRA III am DESY in Hamburg bestätigt. Als leistungsstarke Lichtquelle bietet PETRA III Wissenschaftlern exzellente Experimentiermöglichkeiten. Der Versuch wurde an Dünnschicht-Präparaten mit einer 0,6 nm dünnen Lage von Eisenkernen zwischen Schichten von Kohlenstoff und Palladium realisiert. Hierbei kam die Mößbauer-Spektroskopie zum Einsatz, die 1961 mit dem Röntgen- und dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Eine typische Umsetzung dieser Forschungsergebnisse ist die mögliche Anwendung in Quantencomputern im Rahmen der Quanteninformationstechnologie. Da typische Quantenphänomene wie die kohärente Überlagerung von Zuständen äußerst störanfällig sind, können sie nur unter idealisierten Laborbedingungen, sprich im Vakuum, zutage treten.
Manfred Bender, Vorstandsvorsitzender der Pfeiffer Vacuum Technology AG gratulierte dem Preisträger: „Die Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlern in der Spitzenforschung ist uns sehr wichtig“, erläuterte Bender. „Viele Forschungseinrichtungen sind seit Jahrzehnten Partner von Pfeiffer Vacuum. Unsere Vakuumlösungen werden am DESY erfolgreich eingesetzt und wir freuen uns, dass Prof. Dr. Evers seine theoretischen Annahmen dort bestätigen konnte.“
Am Tag vor der Preisverleihung an der Justus-Liebig-Universität Gießen besuchte der Preisträger das Stifterunternehmen Pfeiffer Vacuum und berichtete von seinen Forschungsergebnissen.