Das Europaparlament hat auch nach dem Skandal
um die mit billigem Industrie-Silikon gefertigten Brustprothesen
keine Zulassungspflicht für riskante Medizinprodukte eingeführt. Eine
Novelle, die Ende Oktober vom EU-Parlament mit der Mehrheit der
Christdemokraten beschlossen wurde, enthält keine Festlegung auf
staatlich regulierte Prüfverfahren. Die Hersteller sind zufrieden.
Sie befürchteten unnötige Bürokratie und behaupten, staatliche
Kontrollen behindere Innovationen. Der Direktor des Instituts für
Forschung in der Operativen Medizin an der Universität
Witten/Herdecke, Professor Edmund Neugebauer, beklagt jedoch in der
„Apotheken Umschau“, das gegenwärtige System habe sich als „völlig
unzureichend“ erwiesen. Ohne „wissenschaftlich einwandfreie
Bewertungen des Nutzens und der Nebenwirkungen“ auf der Basis
hochwertiger Studien könne die Sicherheit von Medizinprodukten kaum
verbessert werden. Ob die Vorstellungen des Parlaments Gesetz werden,
müssen allerdings noch die EU-Gesundheitsminister entscheiden.
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