Mineralölstämmige und regenerative Brennstoffe sowie unterschiedliche Mischungen testen, Wirkungen neuer Additive nachweisen – das ist nun an einem neu aufgebauten Prüfstand im Labor des OWI Oel-Waerme-Instituts möglich. Vier Öl-Heizkessel, die drei unterschiedliche Generationen von Heizgeräten repräsentieren, und eine ausgefeilte Messtechnik zum Vergleich von Kesselwirkungsgraden stehen dazu bereit. Neben zwei Niedertemperaturkesseln mit Stauscheibenbrennern (Gelbbrenner) sind ein aktuelles Brennwertgerät mit Rezirkulationsbrenner (Blaubrenner) und ein technisch neu entwickeltes, wandhängendes Brennwertgerät für den Einsatz im Wohnbereich in den Prüfstand integriert. Die Niedertemperaturkessel der 80er und 90er Jahre dominieren zwar noch den Bestand unter den Öl-Heizkesseln, werden aber durch den seit Ende der 90er Jahre stetig steigenden Anteil von Brennwertkesseln abgelöst.
Am OWI kann damit im Langzeitverhalten der Kesselwirkungsgrad von Heizkesseln im Bestand sowie an zukunftsweisenden Gerätetechnologien getestet werden. So sind zum Beispiel Vergleiche von Heizöl EL schwefelarm mit biogenen Brennstoffen unterschiedlicher Art möglich. Ob Bioheizöl oder vielversprechende Zukunftsbrennstoffe wie Butanol, hydriertes Pflanzenöl und Pyrolyseöle – neben der Messung von Wirkungsgraden sind auch Untersuchungen der Verbrennungseigenschaften sowie der Wechselwirkungen von Brennstoffen mit technischen Komponenten und Materialien möglich. Darüber hinaus kann der Einfluss einer abgestimmten Additivierung zur Sicherstellung der Langzeitstabilität eines Brennstoffs dargestellt werden. Um valide, von Jahreszeit und Witterungsbedingungen unabhängige Messergebnisse am Prüfstand zu erzielen, sind die Randbedingungen, wie zum Beispiel die Kühlwassertemperatur oder der Unterdruck im Kamin, auf konstante Werte einstellbar.