Eine neue Fahrzeugkategorie erobert seit mehr als zehn Jahren 
Deutschlands Straßen: Sportliche Geländewagen, sogenannte Sport 
Utility Vehicles (SUV). Mit steigenden Zulassungszahlen nimmt auch 
deren Unfallbeteiligung zu. Aus diesem Grund hat die Unfallforschung 
der Versicherer (UDV) in einer Studie SUV und deren Fahrer unter die 
Lupe genommen und in Crashtests spezifische Risiken offengelegt.
   Während bei den SUV-Fahrern weitgehend Entwarnung gegeben werden 
kann – sie unterscheiden sich kaum von anderen Autofahrern – gibt es 
bei den in der Regel „hochbeinigen“ Fahrzeugen doch große 
Unterschiede im Gefährdungspotential. Auch wenn es mit SUV nicht 
häufiger zu schweren Unfällen kommt als mit anderen Autos, so sind 
die unmittelbaren Folgen beispielsweise eines Seitenanpralls vor 
allem großer Geländewagen auf die Unfallgegner weitaus schwerer. Das 
zeigt auch der letzte Crashtest innerhalb einer Reihe von 
Seitenaufprallversuchen gegen einen Kompakt-Pkw. Während beim 
Seitenanprall mit der Front eines gleichartigen Pkw oder kleinen SUV 
nur leichte beziehungsweise mittelschwere Verletzungen des 
Unfallopfers zu erwarten sind, „verletzt“ ein großer SUV beim 40 
km/h-Aufprall den Dummy deutlich schwerer.
   Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer 
(UDV): „SUV-Fahrer sind nicht das Problem, eher schon manche SUV- 
Fahrzeuge.“ Ihre Karosseriestruktur muss der von Pkw angeglichen 
werden, um Höhendifferenzen auszugleichen. Außerdem sollten 
automatische Notbremssysteme Pflicht werden. „Wenn die große Masse 
eines SUV rechtzeitig abgebremst wird“, so Brockmann, „sind auch die 
Unfallfolgen nicht so gravierend.“
   Für die Studie „Sport Utility Vehicles (SUV) im Unfallgeschehen“ 
wurden mittels einer Sonderabfrage beim Statistischen Bundesamt 
Unfälle mit Personenschäden von SUV analysiert und mit der 
Unfallsituation „normaler“ Pkw verglichen. Zudem wurden mit Hilfe der
Unfalldatenbank der UDV Geländewagenunfälle in großer Detailtiefe 
untersucht. In einem dritten Schritt wurde das Verkehrsverhalten von 
SUV-Fahrern betrachtet. Dazu wurden Daten der Studie „Verkehrsklima 
2010″ der UDV, sowie Daten des Kraftfahrtbundesamtes und einer 
Kundenbefragung genutzt.
Erkenntnisse hieraus:
– Bei globaler Betrachtung unterscheidet sich das Unfallgeschehen von
  SUV verglichen mit allen Pkw bei Unfällen mit Personenschaden kaum.
– Ebenso wenig gibt es ein „besonderes Fehlverhalten“ von 
  SUV-Fahrern.     
– Die vom Pkw bekannte typische Risikogruppe der jungen Fahrer ist 
  bei SUV unterrepräsentiert.     
– Bei Kollisionen zwischen Pkw und SUV haben die Pkw-Insassen ein
  deutlich höheres Risiko verletzt oder gar getötet zu werden, 
  insbesondere, wenn der SUV groß ist und/oder einen Leiterrahmen
  hat.     
– SUV-Halter sind häufiger selbständig oder leitende Angestellte und 
  fahren jährlich 30 Prozent mehr als durchschnittliche Autofahrer.  
– SUV-Fahrer fühlen sich sicherer im Straßenverkehr, schätzen den 
  eigenen Fahrstil etwas entspannter, aber auch etwas weniger 
  vorschriftsmäßig ein.
Fazit:
– SUV-Fahrer sind als Gesamtgruppe keine schlechteren Autofahrer     
– SUV sind im Unfallgeschehen allgemein nicht auffällig.     
– Bei Unfällen zwischen Pkw und SUV sind die Folgen für den 
  Pkw-Fahrer meist deutlich größer     
– Zukünftig sollten SUV mit modernen Notbremssystemen       
  ausgestattet werden.     
– Die Crashkompatibilität von SUV muss verbessert werden.
   Die Filme der Crashtests sind unter 
www.youtube.com/unfallforschung zu sehen. Informationen zur 
SUV-Untersuchung stehen auf www.udv.de
Footage Material:
Footage vom 27.09.: http://footage.presseportal.de/video/3391812
Footage vom 29.09.: http://footage.presseportal.de/video/3407050
Dieses Video finden Sie auch unter: 
http://www.presseportal.de/link/YouTube 
http://www.presseportal.de/link/sevenload
Unter folgenden Adressen können Sie das Video herunterladen: 
http://ots.de/PAqgj (Format .mp4)
http://ots.de/MjTN2 (Format .flv)
Ansprechpartner:
Klaus Brandenstein 
Abteilung Unfallforschung 
Tel.: 030 / 20 20 – 58 83 
k.brandenstein@gdv.de