Nutzung von Geschlechtsbestimmungen zurÜberprüfung der Auslobung von Lebensmitteln

 

Oft wird ein hochpreisiges Lebensmittel mit besonderen Auslobungen beworben, wie z.B. besonders zartes Färsenfleisch statt Jungbulle, oder Hühnerfleisch aus der Bruderhahn-Aufzucht.

Eine Färse ist ein geschlechtsreifes weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat. Färsenfleisch ist besonders feinfaserig und aromatisch. Da Färsen langsamer wachsen und kein so hohes Schlachtgewicht wie Jungbullen erreichen, ist dieses Fleisch normalerweise teurer.

Die Bruderhahn-Aufzucht wird aus ganz anderen Gründen beworben: Genau wie Legehennen setzen auch die Hähne dieser Rasse weniger und sehr viel langsamer Fleisch an als die Masthühnerrassen, ihre Aufzucht ist also deutlich teurer. Daher wurden sie bisher nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet.

Ab 2022 ist allerdings das Töten von geschlüpften Eintagsküken verboten, das ohnehin von vielen Verbrauchern nicht mehr akzeptiert wurde. Daher begannen einige Geflügelhalter mit der Aufzucht dieser „Bruderhähne“. Diese Aufzucht führt zu höheren Preisen bei Eiern und Fleisch und wird entsprechend beworben.

Überprüfbar sind solche Auslobungen für den Verbraucher kaum. Verfehlungen oder Falschaussagen bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln können zu kostspieligen Rückrufaktionen für den Inverkehrbringer führen.

DNA-basierte Geschlechterbestimmung durch lifeprint

Eine Abhilfe kann dabei eine DNA-basierte Geschlechtsbestimmung liefern, die auch bei dem fertigen Lebensmittel noch möglich ist: Beispielweise kann das entsprechend deklarierte und teurer verkaufte Färsenfilet mittels Real Time PCR auf das Vorhandensein von DNA des männlichen Geschlechtschromosoms analysiert werden.

Entsprechend dazu kann bei Hühnerfleisch mit der Auslobung der Bruderhahn-Aufzucht DNA des in weiblichen Hühnern abweichenden Geschlechtschromosoms nachgewiesen werden.

Ein anderer Anwendungsbereich der Geschlechtsbestimmung ist der Nachweis männlicher Schweine-DNA in Fleisch mit auffälligem Ebergeruch, der gelegentlich zu Reklamationen führt. Laut Lebensmittelrecht ist Fleisch als genussuntauglich zu deklarieren, wenn es einen ausgeprägten Geschlechtsgeruch aufweist.

Bei der lifeprint GmbH, einem Unternehmen der Tentamus Group mit Sitz in Illertissen, stehen Methoden für DNA-basierte Geschlechtsbestimmungen für alle drei Tierarten im Rahmen der Akkreditierung zur Verfügung.

Die Tentamus Group wurde 2011 gegründet und ist ein globales Labor- und Servicenetzwerk, mit den Schwerpunkten in Europa, China, Japan, Indien und den USA. Akkreditiert und lizensiert testet, auditiert und berät Tentamus alle Bereiche, die mit dem Menschen zusammen hängen (Lebens- und Futtermittel, Pharmazeutika und Arzneimittel, Agrochemikalien, Kosmetika, Umwelt und Landwirtschaft sowie Nahrungsergänzungsmittel). Das Unternehmen ist global an über 85 Standorten mit mehr als 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig.

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