Knochenmarkstransplantationen sind komplexe
medizinische Eingriffe, aber auch noch in der Zeit danach drohen dem
Patienten Gefahren. Speziell ein Virus hat für Betroffene oft
tödliche Folgen. Nicht nur für sie dürfte eine Entwicklung von
höchster Bedeutung sein, die jetzt für den Deutschen Zukunftspreis
nominiert worden ist.
Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff und Dr. Holger Zimmermann und
ihrem Team ist es gelungen, erstmals einen Wirkstoff zu
identifizieren, der effektiv vor dem Cytomegalie-Virus schützt. In
einem in Wuppertal gegründeten Unternehmen entwickelten sie ein
Medikament, das neue Perspektiven in der Transplantationsmedizin
erschließt.
Für Patienten mit Blutkrebs ist die Transplantation von
Knochenmark oft eine letzte Hoffnung. Damit die Krebszellen zerstört
werden, vernichten die Ärzte das körpereigene Knochenmark, damit
vorübergehend auch die Immunabwehr. Das ist ein gefundenes Fressen
für Cytomegalie-Viren: Die Erreger sind weitverbreitet, jeder Zweite
kann Träger sein, meist werden sie vom Immunsystem in Schach
gehalten. Sind die Abwehrkräfte aber geschwächt, können diese Viren
zu schweren Infektionen oder zum bis zum Tod führen. Bisherige
Arzneimittel haben starke Nebenwirkungen und können auch nicht zum
vorbeugenden Schutz eingesetzt werden.
Diesen ermöglicht das innovative Medikament zum ersten Mal. Der
darin enthaltene Wirkstoff „Letermovir“ wirkt nach einem völlig neuen
Prinzip: Er greift eine Struktur des Virus an, für die es im
menschlichen Körper kein Pendant gibt. Das verhindert Nebenwirkungen
und macht das Mittel gut verträglich. Weil der Wirkstoff das Virus
direkt attackiert, kann er eine Infektion verhindern.
Zugelassen bei Knochenmarkstransplantationen ist das Medikament in
vielen Ländern bereits. Für Empfänger von Knochenmark ist es das
einzige vorbeugend wirksame Medikament. Sein Potenzial ist groß, da
die Zahl der Knochenmarkstransplantationen stetig steigt. Weitere
Anwendungen können folgen, so für AIDS-Patienten, Neugeborene,
Empfänger anderer Spenderorgane und bei weiteren Bedingungen, bei
denen das Immunsystem geschwächt ist.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet am 28.November
eines der insgesamt drei nominierten Teams mit dem Deutschen
Zukunftspreis 2018 aus. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert. Die
festliche Preisverleihung ist per Livestream ab 18.00 Uhr, im ZDF ab
22.15 Uhr zu verfolgen.
Videoimpressionen der Projekte, Podcast-, Text- und Bildmaterial
zu den Nominierungen unter: www.deutscher-zukunftspreis.de oder auch
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Pressekontakt:
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