Die Technologie erlaubt beispielsweise bei einer virtuellen Bildgröße von 1 x 0,75 m ein VoW (Virtual Observer Window) von circa 45 Grad in alle Richtungen und nutzt dabei 0,5 mm Hogels (hologhrafisches optische Element). Mit einer resultierenden direktionalen Auflösung von zum Beispiel 128 rays/Hogel und 60 fps (Frames pro Sekunde) arbeitet die Anzeige damit in Echtzeit. Ein Gundersheimer Muster-Display berechnet bei einer physikalischen Basisgröße von 36 mal 25 mal 10 Zentimeter rund 45 Millionen Lichtstrahlen pro Sekunde und stellt damit beispielsweise echte dreidimensionale medizinische Computertomographiedaten dar.
Aber: Geschäftsführer Klaus Wammes betont, es gehe ihm nicht um ein fertiges holographisches Display. „Wir bieten kein fertiges Produkt, dass aus einem Katalog nach Seriennummer bestellt werden kann. Wir bieten die hochkomplexe Technologie, das Know-how, die Möglichkeit, um solche oder vergleichbare technische Lösungen realisieren zu können. Denn: Dieses System kann nach einem Baukastenprinzip übergreifend für alle Anwendungen und Hersteller eingesetzt werden. Diese müssen allerdings in der Lage sein, in Abhängigkeit vom Aufwand, Schnittstellen oder technischen Anforderungen, ihre eigenen Apparate herzustellen.
Dennoch ist Holographie spätestens jetzt keine Zukunftsvision in den physikalischen Elfenbeintürmen mehr, sondern wird zunehmend für die Breite nutzbar. Wammes nennt das Beispiel Big Data: Datenmengen sind inzwischen zu groß, um sie einfach und schnell zu prüfen, geschweige denn validieren zu können. Holographie schafft hier einen neuen Ansatz. Enorme Datenmengen können damit in volumetrischen Gebilden visualisiert und je nach Darstellungsform sehr schnell plausibilisiert oder validiert werden. Wammes: „Das ist zunächst noch nicht so sexy wie eine holographische Videokonversation mit Darth Vader, aber mindestens so effektiv!“ Nach Angaben des Experten sind die ersten Anwendungsszenarien in der Medizin und der Geodäsie geplant.