Nierenabstoßung nach Transplantation: numares entwickelt grundlegend neue Urin-Diagnostik

Regensburg, 04.11.2015 – numares HEALTH hat im Rahmen seiner UMBRELLA-Studie herausgefunden, dass sich eine drohende Nierenabstoßung nach einer Transplantation per Urintest diagnostizieren lässt. Bis Ende 2016 will das Regensburger Unternehmen ein marktreifes Produkt entwickeln, um die Versorgung nierentransplantierter Patienten zu verbessern. Es wäre das erste auf NMR-Metabolomics basierende In-vitro-Diagnostikum für Nierenerkrankungen weltweit.

Gemeinsam mit dem Nephrologie-Professor Bernhard Banas vom Universitätsklinikum Regensburg hat numares HEALTH mehr als 100 Patienten nach ihrer Nierentransplantation begleitet. Die Patienten haben ein Jahr lang regelmäßig Urinproben abgegeben, die numares mit seiner grundlegend neuen Methode auf Basis von Kernspinresonanz-Spektroskopie untersucht hat. Kernspinresonanz wird in der Fachwelt mit „NMR“ abgekürzt basierend auf dem englischen Ausdruck „nuclear magnetic resonance“. NMR ermöglicht eine hochpräzise, simultane Bestimmung von Stoffwechselprodukten in Körperflüssigkeiten. Um die nötigen Stoffwechselprofile zu bestimmen, hat numares eigene Analyse- und Auswerteverfahren entwickelt, die das Unternehmen unter dem Technologie-Begriff „Magnetic Group Signaling (MGS)“ zusammenfasst.

„Wir haben ein Metabolitenprofil identifiziert, das eine drohende Nierenabstoßung anzeigt. Die UMBRELLA-Studie hat dieses Profil überprüft und positiv bewertet. Wir beginnen nach diesem vielversprechenden Ergebnis nun mit der Produktentwicklung“, erläutert Dr. Philipp Pagel, Leiter Klinische Entwicklung und Biostatistik bei numares.

Um eine Abstoßungsreaktion zu diagnostizieren, greift man bislang neben dem klinischen Bild, der Gesamtheit an auftretenden Beschwerden und Symptomen einer Erkrankung, vor allem auf Bluttests zurück, die die Nierenfunktion widerspiegeln. Auffälligkeiten im Blut treten allerdings erst dann auf, wenn bereits eine deutliche Funktionseinschränkung der Niere vorliegt. Klarheit liefert letztendlich nur eine teure und den Patienten belastende Biopsie der Niere. „Zusätzliche Marker, die eine Abstoßungsreaktion früh anzeigen oder auch ausschließen können, sind daher von großem Nutzen, sowohl für den Patienten als auch für den Arzt“, sagt Pagel. „Urinproben sind hier ideal – der Arzt kann leicht darauf zurückgreifen, ohne seine Patienten unnötig zu belasten.“

Die Markteinführung für das In-vitro-Diagnostikum ist für 2017 geplant.

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