– Team von Covestro und RWTH Aachen nominiert
– Sieger wird im November von Bundespräsident Steinmeier geehrt
– Technologie spart Erdöl in Kunststoffproduktion ein
Mit einem neuen Verfahren zur Verwendung von CO2 als Rohstoff ist
ein Team des Werkstoffherstellers Covestro und der RWTH Aachen in die
Endrunde für den Deutschen Zukunftspreis gekommen. Die
prestigeträchtige Auszeichnung wird am 27. November in Berlin von
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vergeben. Hoffnung auf den
Sieg machen sich Dr. Christoph Gürtler und Dr. Berit Stange von
Covestro sowie Professor Dr. Walter Leitner, der an der RWTH Aachen
und am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion lehrt und
forscht. Sie haben maßgeblichen Anteil an der Entwicklung und
Markteinführung einer Technologie, um das Abgas CO2 in der
Kunststoffproduktion zu nutzen.
Das Team stellte die Innovation jetzt in München der
Öffentlichkeit vor. Covestro-Forscher Gürtler betonte, das Verfahren
leiste einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, indem
der konventionelle Rohstoff Erdöl teilweise durch CO2 als
Kohlenstofflieferant ersetzt wird. Gleichzeitig wird durch die
Wiederverwendung von CO2 die Kreislaufwirtschaft gefördert. „Wir
sehen in der CO2-Nutzung beträchtliches Wertschöpfungspotenzial für
die Industrie“, fügte Gürtler hinzu, der bei Covestro für die
Entwicklung neuer Verfahren und Produkte verantwortlich ist.
Nachhaltige Plattform-Technologie
Seine Kollegin Stange hob hervor, dass es sich um eine
Plattform-Technologie handelt, mit deren Hilfe sich CO2 für eine
breite Palette an hochwertigen Kunststoffen (Polyurethanen) verwenden
lässt. „Bereits am Markt erhältlich sind unter anderem chemische
Vorprodukte mit CO2, um weichen Schaumstoff für Matratzen und
Polstermöbel herzustellen“, so Stange. Sie ist bei Covestro in
leitender Funktion für Kreislaufwirtschaft zuständig und hat
entscheidenden Anteil an der Vermarktung der neuen Technologie.
„Kohlendioxid sowie Pflanzen und Kunststoffabfall haben als
alternative Kohlenstoffquellen das Potenzial, die Produktion in der
Kunststoffindustrie zu revolutionieren“, unterstrich der
Covestro-Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Steilemann. „Auf diesem
Gebiet nimmt Covestro eine Pionierrolle ein. Fossile Rohstoffe wie
Erdöl können nicht länger die Hauptressourcen unserer Branche sein,
wenn die Welt in eine nachhaltigere Zukunft aufbricht.“
Durchbruch in der Katalyseforschung
Ins Rollen gekommen ist die CO2-Nutzung mit einem Durchbruch in
der Katalyseforschung, wie Professor Leitner erläuterte: „CO2 geht
nur sehr mühsam chemische Verbindungen ein. Die große Herausforderung
war, einen maßgeschneiderten Katalysator zu entwickeln, um die
Reaktion so zu steuern, dass sie wirtschaftlich und effizient ist.“
Dies ist Experten von Covestro und dem CAT Catalytic Center, einer
von dem Unternehmen und der RWTH Aachen gemeinsam betriebenen
Forschungseinrichtung, gelungen – für Leitner eine „mustergültige
Kooperation von anwendungsorientierter Wissenschaft und
forschungsbasierter Industrie“. Die Fachwelt hatte nach einem solchen
Katalysator jahrzehntelang gesucht.
„Die Forschungsaktivitäten von Professor Leitner zur katalytischen
Umwandlung von Kohlenstoffdioxid sind wie ein Kondensat der
Exzellenzstrategie der RWTH Aachen mit dem Leitsatz “Knowledge.
Impact. Networks“ und somit ein Paradebeispiel unserer universitären,
außeruniversitären und industriellen Forschung“, sagte Professor
Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen. „Ebenso wie die
Hochschulstrategie den Wissensschaffungsprozess und seinen Transfer
in integrierte und interdisziplinäre Netzwerke beschreibt, schafft
Professor Leitner mit seinen Innovationen substanzielles Wissen, das
mit einem enormen Impact auf Wissenschaft, Gesellschaft und Klima
einhergeht.“
Über Covestro:
Mit einem Umsatz von 14,6 Milliarden Euro im Jahr 2018 gehört
Covestro zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen.
Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von
Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen
für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung
finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie,
die Bauwirtschaft, die Holzverarbeitungs- und Möbelindustrie sowie
der Elektro-und Elektroniksektor. Hinzu kommen Bereiche wie Sport und
Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie die Chemieindustrie selbst.
Covestro produziert an 30 Standorten weltweit und beschäftigt per
Ende 2018 rund 16.800 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitstellen).
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stm (2019-143)
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