Neue Behandlungsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Großer Schritt für ein Ende von Aids

Nach WHO-Empfehlung soll deutlich früher nach einer
HIV-Infektion mit Medikamentenbehandlung begonnen werden. Für
Menschen mit HIV bedeutet es ein längeres, gesünderes Leben und die
Medikamenteneinnahme eine wesentliche Verringerung des Risikos einer
HIV-Übertragung. Dazu müssen vor allem für Entwicklungsländer mehr
Gelder bereitgestellt werden.

Eine HIV-Behandlung soll nun beginnen bevor die von HIV befallenen
Immunzellen weiter vermindert werden. Bei vier Gruppen soll sogar
umgehend nach Feststellung einer HIV-Infektion mit einer Behandlung
begonnen werden. Das gilt für Schwangere und stillende Frauen, Kinder
unter 5 Jahren und Menschen, die einen HIV-negativen
Geschlechtspartner oder -Partnerin haben.

„Neben dem Einsatz aller zur Verfügung stehenden
Präventionsmöglichkeiten ist die frühzeitige Behandlung mit neuesten
HIV-Medikamenten ein wichtiger Schritt, damit wir endlich zu einer
Welt ohne Aids kommen. Denn die Zahl von Aids-bedingten Todesfällen
und von Neuinfektionen wird so deutlich fallen. Insgesamt sollten
jetzt 26 Millionen Menschen HIV-Medikamente bekommen. Ende 2012
wurden aber nur knapp 10 Millionen mit Präparaten versorgt und die
restlichen Menschen können es sich häufig nicht leisten“, erklärt
Klaus Koch, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.

„Deutschland leistet viel weniger als es wirtschaftlich könnte und
als es andere reiche Länder tun. Jetzt muss endlich ein angemessener
Beitrag geleistet werden! Eine Verdoppelung des Beitrags an den
Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria auf
jährlich 400 Millionen Euro ist nur ein Beispiel“, so Koch weiter,
„Die Bundesregierung muss sich auch dafür einsetzen, dass das Thema
HIV und Aids wieder auf die Agenda von G8 und G20 Gipfeln kommt. Auch
muss in einer neuen globalen Entwicklungsagenda Post-2015 die von den
Vereinten Nationen eingegangene Verpflichtung zur Bereitstellung von
HIV-Prävention, Behandlung, Betreuung und Pflege für alle, die es
benötigen, aufgenommen werden“.

Pressekontakt:
Marco Alves, Tel.: 030 – 275 824 03 oder 0176 – 327 111 60,
alves@aids-kampagne.de

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