Körperliche Aktivität gilt als wichtiger Baustein zur Prävention der Alzheimer-Krankheit. Aber auch Menschen mit der Alzheimer-Krankheit profitieren von regelmäßiger Bewegung. Prof. Dr. Oliver Wirths von der Universitätsmedizin Göttingen möchte nun herausfinden, ob sich die positiven Effekte durch die Verabreichung eines Wirkstoffs verstärken lassen. Gefördert wird das dreijährige Forschungsprojekt von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit 120.000 Euro.
Prof. Wirths hat es dabei besonders auf Hitzeschockproteine abgesehen. Diese kommen unter anderem ins Spiel, wenn Zellen einer erhöhten Temperatur ausgesetzt sind, so wie beim Sport. Sie greifen stabilisierend ein und sorgen so dafür, dass sich Proteine korrekt falten. Das ist in Bezug auf die Alzheimer-Krankheit von großer Bedeutung. Wenn Proteine sich nicht richtig falten, lagern sie sich zusammen und verklumpen. Auf diese Weise bilden sich die für Alzheimer typischen Plaques aus Beta-Amyloid.
Die Hitzeschockproteine werden dabei an Alzheimer-Mäusen untersucht. Einer Gruppe steht ein „enriched environment“, also ein Käfig mit vielen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, zur Verfügung. Eine weitere Gruppe bekommt zusätzlich zu diesem „enriched environment“ noch einen Wirkstoff über das Trinkwasser verabreicht, der die Wirkung der Hitzeschockproteine verstärken soll. Eine Kontrollgruppe lebt in einer Standardbehausung ohne erweiterte Bewegungsmöglichkeit und Wirkstoff.
Prof. Wirths möchte herausfinden, welche Auswirkungen die Umgebung und die Verabreichung des Wirkstoffs auf die Hitzeschockproteine haben. Wenn das Lernverhalten der Nager verbessert und ihr Nervenzellverlust reduziert werden kann, könnte ein neuer Ansatz zur Prävention und Therapie der Alzheimer-Krankheit entstehen.
Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann die AFI elf neue Forschungsprojekte mit insgesamt 969.940 Euro unterstützen. Insgesamt konnten bislang 312 Forschungsaktivitäten von engagierten Wissenschaftlern mit über 12,2 Millionen Euro finanziert werden.
Die förderungswürdigen Projekte wurden vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI unter dem Vorsitz von Prof. Thomas Arendt (Universität Leipzig) zusammen mit den Beiräten der internationalen Kooperationspartner Alzheimer Nederland in den Niederlanden und Fondation Vaincre Alzheimer in Frankreich sowie externen Fachleuten im peer-review ausgewählt. Gefördert werden Projekte in den Bereichen Ursachen-, Diagnose-, Präventions- und Therapieforschung an den Hochschul- und Institutsstandorten Berlin, Bonn, Bremen, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Köln, Mainz, Tübingen und Ulm.
Beschreibungen zu allen Projekten finden Sie auf unserer Webseite:
www.alzheimer-forschung.de/forschung/forschungsprojekte/projektdatenbank/
Kostenfreies Fotomaterial:
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Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit:
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Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 312 Forschungsaktivitäten mit über 12,2 Millionen Euro unterstützen und rund 880.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.
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