Die Materialuntersuchungen im Verbundprojekt hat die TEC4FUELS GmbH durchgeführt. Die üblicherweise verwendeten Elastomere und Kunststoffe von Fahrzeugkomponenten wurden in den zu untersuchenden Kraftstoffen und Mischungen sowie in einem Vergleichskraftstoff über einen Zeitraum von 5 bis 9 Monaten eingelagert. Neben Ethanol kam auch der Alkohol 2-Butanol als Beimischung zu MtG infrage. Dabei traten keine Auffälligkeiten auf. Ergänzend führte TEC4FUELS in einem Hardware-in-the-Loop-(HiL)-Testaufbau Untersuchungen unter forcierten Bedingungen durch. Der HiL-Testaufbau enthielt alle Bauteile des Kraftstoffsystems vom Tank bis zum Injektor. Sie wurden über einen Zeitraum von 500 Stunden von einem Testkraftstoff durchströmt und mussten dabei hohen Belastungen standhalten. Im Testaufbau konnten mehrere Kraftstoffe beziehungsweise Kraftstoffsysteme parallel gefahren werden. Synthetisch hergestelltes MtG hatte weder als frischer noch als künstlich gealterter Kraftstoff unerwünschte Einflüsse auf das kraftstoffführende System. Die Prüfungen zeigten, dass die untersuchten Injektoren, Hochdruckpumpen sowie Rails und Schläuche von keinem der untersuchten Kraftstoffe in ihrer Funktion beeinträchtigt wurden.
Weitere anwendungstechnische Fragen zur Mischbarkeit und zum Alterungsverhalten von MtG-Kraftstoffen hat die OWI Science for Fuels gGmbH in C3-Mobility untersucht. Dafür setzte OWI sowohl genormte als auch mit selbst entwickelte wissenschaftliche Prüfverfahren ein, wie den BigOxy- und den Tiegel-Prüfstand. Dabei zeigte sich, dass die Eigenschaften des MtG vergleichbar sind mit denen eines konventionellen Ottokraftstoffs. Auch das Verhalten bei der Alterung ist vergleichbar, und mit passender Additivierung ist MtG aus chemischer Sicht ohne Probleme in der aktuellen Anwendungstechnik einsetzbar. Insbesondere die MtG E10- und MtG 2-Bu15-Mischungen waren normgerecht, zeigten keine unerwünschten Mischungseffekte und hatten ein mit mineralölbasierten Ottokraftstoffen vergleichbares Alterungsverhalten. Aus der Sicht von OWI und TEC4FUELS eignen sich die beiden Mischungen daher als Drop-in-Kraftstoffe für Bestands- und Neufahrzeuge mit Ottomotor.
Das dieser Veröffentlichung zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK; vorher BMWi) unter dem Förderkennzeichen 19I18006 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.