Markt oder Methode? AGF analysiert Entwicklung der Nettoreichweiten

Täglich finden im Forschungssystem der
AGF umfangreiche Qualitäts- und Datenprüfungen statt, die die
Repräsentativität und die Erfüllung der hohen methodischen Standards
des AGF-Systems sicherstellen. Im Rahmen dieser Analysen hat die AGF
in den letzten Monaten intensiv den Rückgang der Nettoreichweiten im
Fernsehforschungspanel untersucht. Geleitet von der Frage „Markt oder
Methode?“ wurde eine Reihe von Hypothesen durch intensive
Datenanalysen geprüft und Optimierungspotenzial für das bestehende
System identifiziert. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen hat die AGF
dem Markt auf ihrer aktuellen Roadshow vorgestellt, die heute in
Frankfurt und Düsseldorf zu Ende ging. Ausgangspunkt der Analysen
waren sinkende Nettoreichweiten, insbesondere in jüngeren männlichen
Zielgruppen.

Kernergebnisse der Analysen sind:

Steigende Mobilität und „Patchwork-Lebenssituationen“

Immer mehr Menschen sind bedingt durch Mobilität in der Ausbildung
oder im Berufsleben zwar Mitglied in einem Panelhaushalt, aber einen
nicht unerheblichen Teil ihrer Zeit in diesem abwesend und ihre
Nutzung bleibt somit im Fernsehforschungspanel unberücksichtigt. So
ist die Anzahl der Zweitwohnsitze im AGF-Panel in den vergangenen
zwei Jahren um rd. 20 Prozent gestiegen. In der Mehrzahl wird in
diesen Nebenhaushalten auch ferngesehen, allerdings sind dort keine
Messgeräte installiert.

Verbesserung der Anschlussquote im Fernsehpanel

Die jüngsten Entwicklungen auf dem Gerätemarkt zeigen, dass
insbesondere in den letzten beiden Jahren der Abverkauf von neuen
TV-Geräten rasant gestiegen ist. Dies spiegelt sich auch in der
Vorgabe der in den Panelhaushalten anzuschließenden TV-Geräte aus der
media analyse mit rd. 1,50 TV-Geräten je Haushalt wider. Im Laufe der
vergangenen Jahre hat sich der Stand des Fernsehpanels mit aktuell
rd. 1,33 gemessenen TV-Geräten je Haushalt jedoch zunehmend davon
entfernt. Auch wenn die absolute Differenz gering erscheint, ergibt
sich in der Hochrechnung eine nicht unerhebliche Zahl potenziell
nicht-erfasster TV-Geräte im Fernsehpanel. D.h. es besteht
Nachholbedarf bzgl. der Anschlussquote in den Panelhaushalten
vorhandener TV-Geräte. Um dies zu ermöglichen, hat die AGF den
Spielraum für GfK bzgl. des Einsatzes der verschiedenen verfügbaren
Messtechnik-Systeme erweitert.

Optimierung des Anmeldeverhaltens im Fernsehpanel

Nur Personen, die sich während ihrer Fernsehnutzung am Messgerät
anmelden, können mit ihrer Nutzung bei Zielgruppenauswertungen
berücksichtigt werden. Insbesondere bei jüngeren Zielgruppen und in
Kinderzimmern haben Analysen einen überdurchschnittlich hohen Anteil
an TV-Nutzung ohne Personenanmeldung ergeben.

Gemeinsam mit der GfK-Fernsehforschung, die das Panel im Auftrag
der AGF betreibt, wurden gezielte Maßnahmen eingeleitet, um die
Anschlussquoten zu verbessern und das Anmeldeverhalten zu optimieren.
Zur Überprüfung der Wirksamkeit wird die AGF im Frühjahr 2014
Coincidental Checks durchführen.

Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) ist der
Zusammenschluss der Sender ARD, ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe
RTL Deutschland und ZDF zur gemeinsamen Durchführung und
Weiterentwicklung der kontinuierlichen, quantitativen Erfassung der
Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland einschließlich der
Erhebung und Auswertung der Daten. Sie entwickelt ihr Instrumentarium
mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich
weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von
Bewegtbildinhalten zu liefern. Neben den Gesellschaftern ARD,
ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe RTL Deutschland und ZDF wirken
Lizenzsender, Werbungtreibende und die Werbeagenturen aktiv an der
Gestaltung der Forschung in der AGF mit.

Kontakt:
Anke Weber
Leiterin AGF-Geschäftsstelle
Tel. 069 – 95 52 60 0 | Fax: 069 – 95 52 60 60 | E-Mail: Info@agf.de
| www.agf.de

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