– Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einen neuen SFB/TRR zur Erforschung des Immunsystems, den die LMU gemeinsam mit den Universitäten Münster und Duisburg-Essen beantragt hat.
– In dem neuen Forschungsverbund untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die komplexen Funktionen weißer Blutkörperchen neben ihrer zentralen Aufgabe der Immunabwehr.
– Drei weitere sehr erfolgreiche Sonderforschungsbereiche (SFB) der LMU im Bereich der Lebenswissenschaften bekommen eine Förderungsverlängerung.
Die LMU hat in der jüngsten Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam mit ihren Partneruniversitäten erfolgreich Förderungen für vier große Forschungsverbünde eingeworben. Neu eingerichtet wird der SFB/Transregio (TRR) „Neutrophile Granulozyten: Entwicklung, Verhalten und Funktion“, den die LMU gemeinsam mit den Universitäten Münster und Duisburg-Essen beantragt hat. Die neuen SFB werden ab dem 1. Juli 2022 zunächst vier Jahre lang gefördert.
Im Rahmen des neuen SFB/TRR erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spezialisierte Immunzellen, die als Neutrophile bezeichnet werden. Neutrophile sind die häufigsten weißen Blutkörperchen im menschlichen Blut und haben neben ihrer zentralen Aufgabe, schädliche Mikroorganismen abzuwehren, eine Vielzahl weiterer Funktionen, die bislang nur unzureichend erforscht sind. Der Forschungsverbund untersucht diese neuen Funktionen und die Vielseitigkeit dieser wichtigen Immunzellen. Unter anderem wollen die Forschenden verstehen, wie die Aufgaben und Funktionen der Neutrophilen im Kontext physiologischer und pathophysiologischer Vorgänge beeinflusst werden. Die Ergebnisse des Projekts sollen in einem translationalen Ansatz auch in die klinische Anwendung Eingang finden und möglicherweise neue Therapieoptionen eröffnen. Sprecher des Verbunds ist Prof. Dr. Oliver Söhnlein von der Universität Münster. Standortsprecherin an der LMU und SFB/TRR-Vizesprecherin ist Prof. Dr. Barbara Walzog vom Biomedizinischen Centrum der LMU. Weiterhin sind an dem SFB/TRR auch die Technische Universität Dresden und das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften Dortmund als assoziierte Einrichtungen beteiligt. Insgesamt wird das Projekt mit rund 11,5 Millionen Euro gefördert, der Anteil der LMU beträgt 2,2 Millionen Euro.
Drei erfolgreiche Sonderforschungsbereiche der LMU weiter gefördert
Neben der Einrichtung des neuen SFB/Transregio bewilligte die DFG auch die Fortführung von drei an der LMU angesiedelten Sonderforschungsbereichen:
Bereits das zweite Mal verlängert wurde der TRR 152 „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP-Kanal-Module“. Der TRR befasst sich damit, wie unser Körper auch unter wechselnden Umweltbedingungen wichtige Parameter wie Körpertemperatur, Blutdruck oder Blutzuckerspiegel in einem optimalen Bereich hält. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des TRR untersuchen die Physiologie und Pathophysiologie sogenannter TRP-Ionenkanäle, die dabei eine zentrale Rolle spielen. Sprecher des TRR ist Prof. Dr. Thomas Gudermann, Leiter des Walther-Straub-Instituts für Pharmakologie und Toxikologie. Das Projekt wird mit 12 Millionen Euro gefördert, der Anteil der LMU beträgt6,6 Millionen Euro.
Ebenfalls das zweite Mal verlängert wurde der SFB 1123 „Atherosklerose: Mechanismen und Netzwerke neuer therapeutischer Zielstrukturen“. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB ist es, die molekularen Mechanismen bei der Entstehung und dem Verlauf von Atherosklerose zu untersuchen und die Identifizierung und Validierung relevanter therapeutischer Zielkandidaten zu verbessern. Letztendlich hoffen die Forschenden, Zielstrukturen und therapeutische Optionen zu finden, die die gesunde Immunabwehr und die metabolische Homöostase nicht beeinträchtigen. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Christian Weber, Direktor des Instituts für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten am Klinikum der LMU. Die Förderung beträgt 14,5 Millionen Euro.
Fortgesetzt wird auch der SFB 1309 „Chemische Biologie epigenetischer Modifikationen“, der sich mit kleinen chemischen Veränderungen von Biomolekülen befasst, die an der Regulation zahlreicher Lebensvorgänge entscheidend beteiligt sind. Der SFB hat das Ziel, die chemische Sprache dieser epigenetischen Modifikationen aufzuklären und ihre Entstehung und Funktion besser zu verstehen und dadurch auch neue Möglichkeiten für die Therapie von Krankheiten zu eröffnen. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Thomas Carell, Inhaber des Lehrstuhls für Organische Chemie am Department Chemie. Gefördert wird der SFB mit 12,3 Millionen Euro.
Weitere Informationen finden Sie hier:
DFG-Pressemitteilung:
https://ots.de/Tlll5R
Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst:
https://www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/12531/nr-092-vom-27-05-2022.html
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