Einen konkret anwendbaren Qualitätsstandard für
Software haben die Partner des Forschungsprojektes QuaMoCo
(Software-Qualität: Flexible Modellierung und integriertes
Controlling) mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) in den letzten drei Jahren entwickelt. Das
Konsortium mit den Partnern Fraunhofer IESE, itestra, SAP AG,
Siemens, Technische Universität München und Capgemini stellt zum
Projektabschluss die erarbeiteten Modelle und Werkzeuge zur Messung
und Bewertung von Softwarequalität frei zur Verfügung. Diese
schließen die Lücke zwischen den existierenden abstrakten
Qualitätsnormen wie etwa der ISO 25010 und den konkreten Maßen und
Kennzahlen, die die heute üblichen Werkzeuge zur automatisierten
Softwareanalyse ermitteln. Dieser Brückenschlag erlaubt es
Softwareingenieuren nun, Software mittels einheitlicher und
nachvollziehbarer Qualitätsmodelle zu vergleichen. „Vor dem
Hintergrund der immer weiter voranschreitenden Globalisierung der
Leistungserstellung im IT-Sektor ist ein dezidierter
Qualitätsstandard ein wichtiges Instrument für die
Softwareentwicklung. Die jetzt geschaffenen und für alle frei
zugänglichen Qualitätsmodelle sind ein wichtiger Beitrag Deutschlands
und stärken den hiesigen IT-Standort“, so Professor Manfred Broy von
der TU München.
Basismodell und Werkzeuge frei verfügbar
Sowohl die entwickelten Qualitätsmodelle als auch die
dazugehörigen Werkzeuge sind vom Konsortium bereits in der Praxis
erprobt worden. Das Basis-Qualitätsmodell basiert auf der ISO 25010,
ist modular aufgebaut und leicht erweiterbar. Es detailliert den
Standard und ist für die Programmiersprachen Java und C#
operationalisiert. Bei Bedarf kann es für andere Sprachen erweitert
werden. Aufbauend auf dem Basis-Qualitätsmodell hat das
Forschungsteam domänenspezifische Modelle erstellt, zum Beispiel für
serviceorientierte Architekturen (SOA), Individualsoftware,
Standardsoftware und Integrationsprojekte. Zusätzlich hat das
Forschungsteam Werkzeuge zur Erstellung und Anwendung der
Qualitätsmodelle entwickelt. Dazu gehören ein Modelleditor, ein
Wizard für die Modellanpassung und eine One-Click-Anbindung an ConQAT
zur Qualitätsanalyse. Sowohl das Basis-Qualitätsmodell als auch die
Werkzeuge sind unter der Apache-2.0-Lizenz veröffentlicht und damit
für alle Interessierten als Open-Source-Tools verfügbar.
(www.quamoco.de)
Softwarequalität verlässlich vergleichen
„Mit den Qualitätsmodellen und den zugehörigen Werkzeugen steht
eine durchgängige Werkzeugkette für die Bewertung von
Softwarequalität zur Verfügung: von der Erstellung eines
Qualitätsmodells über seine projektspezifische Anpassung bis zur
automatisierten Vermessung und Bewertung der Software“, fasst Prof.
Wagner vom Institut für Softwaretechnologie der Universität Stuttgart
die Ergebnisse zusammen. So wird eine systematische und
automatisierte Beurteilung von Softwarequalität möglich. Im Gegensatz
zu den meisten bisher verbreiteten manuellen Vorgehensweisen erlaubt
dies den regelmäßigen Vergleich von Software anhand objektiver
Ergebnisse. Zudem sinkt der Aufwand bei der Ermittlung der
Softwarequalität. Für die Zukunft sind eine Weiterentwicklung der
QuaMoCo-Ergebnisse und eine Standardisierung geplant. Dies wird die
Universität Stuttgart zusammen mit Partnern übernehmen.
Download des QuaMoCo-Logos:
http://www.de.capgemini.com/m/de/doc/Logo_QuaMoCo.jpg
Mehr zu QuaMoCo und Capgemini erfahren Sie unter www.quamoco.de
und http://www.de.capgemini.com
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Capgemini
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Tel.: 089 /63812-673
johanna.wetzel@capgemini.com