Durch Digitalisierung der Zugabfertigung soll eine Erhöhung der Nutzungsintensitäten von unausgelasteten Bahnwagen, Loks und Trassen im Schienengüterverkehr sowie die Ortung von Bahnwagen ermöglicht werden. Ein Konsortium aus sieben Unternehmen erhält hierfür mit dem Forschungsprojekt railconnect Fördermittel vom BMVI zur Digitalisierung der bisher analogen Zugabfertigung und zum Aufbau einer Kollaborationsplattform für den Schienengüterverkehr. Neben der Automatisierung beim Abfertigen eines Zuges mit Hilfe einer App ermöglicht ein datenbasierter Ansatz die Entwicklung und Bereitstellung von weiteren digitalen Dienstleistungen im Kontext des Schienengüterverkehrs.
Effizienterer Schienengüterverkehr mit Hilfe einer Kollaborationsplattform
Obwohl in Deutschland in den kommenden Jahren ein um 40 Prozent steigendes Transportaufkommen erwartet wird, kann der Schienengüterverkehr bisher auf Grund seiner geringen Leistungsfähigkeit keinen Beitrag zur Entlastung des Transportnetzes liefern. Dies liegt hauptsächlich an der ineffizienten Ausnutzung der Kapazität des Schienengüterverkehrs durch unausgelastete Züge. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die zeitaufwendige, großteils noch manuelle Zugabfertigung und die analoge, nicht digitalisierte Kommunikation sowie die derzeit noch gering ausgeprägte Kollaboratioon in der Branche.
Die App „railfox“ soll zukünftig den papierbasierten Prozess der Zugabfertigung ersetzen. Sie erfasst dabei in Echtzeit weitere Daten über den Güterverkehr und ermöglicht so datenbasierte Entscheidungen. Die im Kontext des Forschungsprojekts geschaffene Datendrehscheibe „railconnect“ ermöglicht die Gestaltung von datenbasierten Services. Die Plattform „railconnect“ erlaubt bei intelligenter Verknüpfung mit vorhandenen Daten die Entwicklung und Bereitstellung von Services, wie zum Beispiel ein Echtzeittracking der Bahnwagen, ein digitales Logbuch der Fahrt sowie eine Bahnwagenakte zur Optimierung der Instandhaltung.
Neue Potenziale im Schienengüterverkehr
Das Forschungsprojekt zur Digitalisierung des Schienengüterverkehrs eröffnet auch neue Potenziale in der Zusammenarbeit von Logistikanbietern. So ermöglicht die Datendrehschreibe „railconnect“ die gemeinsame Nutzung und optimale Auslastung von Bahnwagen, Loks und Trassen. Dies steigert die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs. GS1-Standards sichern dabei die Interoperabilität und gewährleisten einen effizienten Datenaustausch zwischen Unternehmen. Gleichzeitig gewährleistet eine entsprechende IT- Architektur die Wahrung der Datensouveränität unter Einhaltung der gesetzlichen Datenschutzanforderungen.
Die Realisierung des Forschungsvorhabens trägt nicht zuletzt dazu bei die „Klimaschutzziele 2050“ durch erhöhte Elektromobilität zu erreichen und den Schienengüterverkehr als langfristig klimaschonenden und nachhaltig arbeitenden Mobilitäts- und Transportweg zu qualifizieren.
Verbundkoordinator:
rail connect GmbH
Hauptstraße 50
21357 Wittorf
info@rail-connect.de
www.rail-connect.de
Verbundpartner:
FIR e.V. an der RWTH Aachen
Advaneo GmbH
GS1 Germany GmbH
Willke Logistics GmbH
Assoziierte Partner:
LOCON Logistik & Consulting AG
BBL Logistik GmbH
Weitere Informationen:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/mfund-projekte/railconnect.html