BMBF fördert kurzfristig Forschungsvorhaben zu veränderten Arbeitsstrukturen in der Krise
Zum Start des Forschungsprojekts „Gute Lösungen für die Zukunft nutzen – COVID-19 Lessons Learned (COVID19LL)“ in der Programmlinie „Zukunft der Arbeit“ erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
„So schwierig und herausfordernd die aktuelle Zeit der Pandemie auch ist, ich bin mir sicher, dass wir Einiges daraus lernen können. Das gilt insbesondere für die neuen Abläufe in der Arbeitswelt, die sich in dieser Krise etabliert haben. Homeoffice ist zum Alltag geworden, Telefonkonferenzen haben teilweise das persönliche Meeting abgelöst. Vieles, darunter auch das Führen auf Distanz und die Digitalisierung von Arbeitsabläufen, wird in der Krise nun wie nie zuvor praktiziert. Jetzt heißt es, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und zu ermitteln, welche dieser neuen Arbeitsabläufe auch in der Zeit nach der Pandemie erhalten werden sollten.
Das BMBF hat daher kurzfristig das Forschungsvorhaben „Gute Lösungen für die Zukunft nutzen – COVID-19 Lessons Learned“ auf die Beine gestellt. Ziel ist es, eine erste Bestandsaufnahme von neuen Formen von Arbeit und veränderten Tätigkeitsprofilen in der Krise zu ermitteln. Dabei wollen die Forscher auch gute Beispiele für die neuen Arbeitsabläufe sammeln und diese Ergebnisse mit der breiten Öffentlichkeit teilen.
Unter anderem hat sich doch gezeigt, wie sinnvoll die Nutzung neuer Medien in der betrieblichen Weiterbildung sein kann oder wie unser Arbeitsalltag durch digitale Hilfsmittel entlastet werden kann.
Mit diesem Forschungsvorhaben reagieren wir brandaktuell auf die neue Situation und werden Antworten auf die Frage liefern können, welche Impulse aus der Krise wir in die Arbeitswelten der Zukunft mitnehmen sollten. Auch eine Krise kann gute Seite haben. Und diese guten Seiten sollten nicht in Vergessenheit geraten.“
Hintergrund:
Das Forschungsvorhaben „Gute Lösungen für die Zukunft nutzen – COVID-19 Lessons Learned“ (COVID19LL) wird ab dem 01.06.2020 mit einer Laufzeit von einem Jahr und einem Volumen von ca. 270.000 Euro im Rahmen der Programmlinie „Zukunft der Arbeit“ gefördert. Diese ist Teil des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ des BMBF.
Das Projekt wird von Prof. Klaus Bengler von der Technischen Universität München koordiniert. Ziel ist es, durch eine systematische, überregionale Erfassung und Bereitstellung von Best Practice-Beispielen neue Arbeitsformen, die durch die kurzfristig aufgrund der Pandemie nötig gewordenen Maßnahmen entstanden sind, in unterschiedlichen Bereichen zu ermitteln und branchenübergreifend zugänglich zu machen.
In einem ersten Schritt werden relevante Branchen in Produktion und Dienstleistung identifiziert und die zu analysierenden Tätigkeitsprofile festgelegt. Auf Basis qualitativer Erhebungen werden in drei Regionen Deutschlands Maßnahmen und Lösungskonzepte, die Unternehmen im Rahmen der veränderten Situation durch die COVID-19-Pandemie umgesetzt bzw. eingeführt haben, systematisch gesammelt. Die so ermittelten Maßnahmen werden anschließend mit Hilfe von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter/innen auf Best Practice-Beispiele analysiert. Es werden Tätigkeitsprofile bzw. Transferpotentiale dieser Arbeitsformen für weitere Branchen überprüft sowie konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Im Ergebnis entsteht ein tätigkeitsspezifischer Katalog ausgewählter Best Practice-Beispiele für neue Arbeitsformen infolge der COVID-19-Krise. Die Bewertung der Transferpotentiale erfolgreicher Lösungskonzepte in andere Branchen und Regionen sowie konkrete Handlungsempfehlungen werden anhand von regelmäßigen Kurzberichten online zugänglich gemacht. Damit sollen Arbeitsformen Verbreitung finden, die zwar im Rahmen einer kurzfristigen Notsituation entstanden sind, aber einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können, die Arbeitswelt langfristig digitaler, sozialverträglicher und innovativer zu gestalten.
Weitere Informationen:
Programmlinie „Zukunft der Arbeit“:
https://www.produktion-dienstleistung-arbeit.de/de/zukunft-der-arbeit-1725.html
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